Wie Sie in 4 Schritten mehr Zeit finden

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Es ist Donnerstagnachmittag, seit dem späten Vormittag sitze ich vor meinem Laptop. Heute habe ich das Gefühl einfach nichts zu schaffen. Für diese Woche hatte ich mir vorgenommen neue Ideen für verschiedene Kampagnen aus dem Hut zu zaubern.

Dann ertönt das Mailpostfach. einmal, zweimal, dreimal. Stand da gerade ein Betreff „Dringend?“- schau ich mal kurz nach. Okay, da antworte ich schnell. Es ist wirklich dringend. Dann die nächste Mail. Ahhh – stopp! Schon wieder 20 Minuten vergangen.

Was wollte ich eigentlich tun? Jetzt stelle ich das Mailpostfach aus. Ende!

Plötzlich klingelt das Telefon. Ohne nachzudenken nehme ich ab. „Frau Lambrecht, schön, dass ich Sie gleich persönlich spreche.“ Oh bitte, jetzt keinen Werbeanruf, denke ich.  „Ich wollte Ihnen nur mal kurz…“ Kopfschüttelnd frage ich mich, bitte was? Vielleicht fragen Sie mich auch ob ich Zeit habe! Ich sage es aber nicht, atme stattdessen kurz durch.Während der motivierte Anrufer seinen Standardtext runter betet,  sammle mich. Anschließend wimmle ich den Anrufer freundlich, aber bestimmt sinngemäß mit den Worten „Danke kein Bedarf“ ab.
Daraufhin schalte das Telefon auf lautlos und versuche meine Gedanken neu zu sortieren. Irgendwie fällt es mir heute schwer mich zu konzentrieren.

Da blinkt das Telefon – ein Kooperationspartner ruft an. Soll ich dran gehen? Eigentlich habe ich keine Zeit. Ich bin hin und her gerissen, entscheide mich aber dafür. Das Ergebnis: Noch ein Punkt auf der To Do Liste.
Wichtig und dringend, dringend, wichtig, Prio A, B, C so ähnlich sieht es auf meiner Liste aus.

Ein kritischer Blick auf meine To Do Liste verrät mir wofür ich mir heute Zeit nehmen wollte. – Genau, Kampagne xy. Gleichzeitig wird meine Aufmerksamkeit immer wieder auf einen Ordner gelenkt. – Die Abrechnung. 😐

Sie steht auch schon in Großbuchstaben auf meiner TO DO Liste. Dieser Unruhestifter liegt unangenehmer Weise in meinem Blickfeld. Eine innere Stimme grummelt vor sich hin:

„Ich warte auf dich. Wir haben einen Termin. Dein Steuerberater hat dir eine Frist gesetzt.“ 

Mit aller Macht versuche ich dagegen zu halten. Das gelingt mir einige Zeit ganz gut. Dann kommt in mir wieder dieses ungute Gefühl auf, dass ich etwas noch nicht erledigt habe.

Habe ich mich einmal auf das Gedankenspiel eingelassen, dann fallen mir noch einige andere Aufgaben ein. Ich wollte doch schon seit längerem diesen Blogartikel schreiben. Ach und wo ich gerade beim Thema bin: Vor drei Wochen hat mich doch diese Zeitschrift angefragt für die Veröffentlichung im Sommer etwas beizutragen. Voller Vorfreude hatte ich zugesagt. Hm..ach ja noch eine Frist.  Aber das Brainstorming habe ich hinter mir. Für den Grobentwurf wollte ich bereits Montag Zeit gefunden haben und heute ist Donnerstag. Ok, aber wenn die Uhr Freitag 11:00 Uhr schlägt, dann nehme ich mir endlich eine Kreativauszeit.

 

Ich habe zu wenig Zeit

Ein kurzer Blick über den Bildschirm holt mich in die Realität zurück. Wer hat denn dieses Chaos hier hinterlassen?
Sie sollten wissen, wenn meine Ideen sprudeln, dann brauche ich viel Raum. Meiner Vorliebe für einen geordneten Schreibtisch gefällt das eher selten. 🙂

Ich ertappe mich dabei, wie ich einen tiefen Seufzer ausstoße. Der Kopf raucht. Es ist Zeit für eine Kaffeepause.
Mit dem frischen Milchkaffee in der Hand verharre ich vor dem Fenster und beobachte die Vögel. Heute ist eigentlich ein herrlicher Tag. Sie Sonne scheint, der Himmel ist blau und es ist angenehm warm. Wie schön, denke ich. Bisher hast du leider von alledem kaum etwas registriert.

Ich bin unzufrieden. Es fühlt sich an als rennt die Zeit unendlich schnell und ich liefere keine Ergebnisse. Dazu dieser bohrende Drang nach dem perfekten Ergebnis. Es soll endlich die eine Idee zünden.

 

Kennen Sie das?

Sie haben das Gefühl einfach zu wenig Zeit zu haben?Uhr 337173_web_R_K_B_by_RainerSturm_pixelio.de

Sie versuchen dann noch schneller zu sein, um mehr zu schaffen?

Mit eisernem Willen nehmen Sie sich vor sich endlich Zeit zu finden ?

Damit gehören Sie zu einer großen Community.

Weil sich viele Menschen mit diesem Thema „plagen“ hat Susanne Kumm die Blogparade „Endlich Zeit finden“ gestartet. Susanne Kumm hat dazu ein paar Fragen gestellt die ich hier gern beantworten werde. Ich plaudere aus dem Nähkästchen.

Viele Menschen fühlen sich getrieben von der Uhr. Mit dem zusätzlichen Drang immer eine Bestleistung abgeben zu müssen, steigt der Stresspegel und damit die Unzufriedenheit, nicht das zu schaffen was man wirklich will.

Jeder von uns hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung.

Das Problem am Zeitfinden ist, dass diese Suche sinnlos ist. Die Zeit ist da. Wir müssen die Zeit nur richtig nutzen.

Sie könnten ironisch antworten: „ Na das ist ja eine tolle Weisheit. Danke für den Tipp.“

Aber es gibt unzählige Möglichkeiten seine Zeit zu verbringen. Was davon wollen Sie?

Täglich prasseln viele Reize auf Sie ein, die Sie ablenken können.  Was ist Ihr Ziel?

Wenn Sie Zeit finden wollen, dann ist die entscheidende Frage: Wofür denn?

  • Zeit finden für sich selbst
  • Zeit finden für Familie und Freunde
  • Zeit finden für das Hobby
  • Zeit finden für ein Konzept
  • Zeit finden für das Sortieren von Fotos

Im Grunde liegt die Lösung,  so nah. In der Umsetzung hapert es jedoch.

 

In 4 schritten mehr zeit finden_anke Lambrecht

Der Wille sich Zeit zu nehmen allein genügt nicht. Setzen Sie fest entschlossen Prioritäten. Die Dinge die Ihnen wichtig sind, gehören ganz oben auf  Ihre Liste.

Kein Tool wird etwas an Ihrem Zeitproblem ändern, bevor Sie nicht wissen was die richtigen Dinge sind.

Sie warten jetzt auf den EINEN Tipp, wie Sie die Zeit managen können?

Dann werde ich Sie enttäuschen. Den wird es nicht geben. Ich bin der Meinung, dass der krampfhafte Versuch Macht über die Zeit zu gewinnen, im Hamsterrad endet.
Laufen Ihre Vorsätze wiederholt ins Leere und sind Ihre Planungen letztlich für die Katz‘?
Dann schalten Sie einen Gang runter und überprüfen Sie Ihre Vorhaben.

 

1. Endlich Zeit für die wichtigen Dinge

Die Ausrede: „Ich habe keine Zeit.“ zählt nicht mehr. Nehmen Sie sich Zeit. Schluss mit: „Wenn endlich Wochenende ist, wenn ich Urlaub habe, im Sommer werde ich aber…“

Warum so lange warten? Ihre Zeit ist kostbar!

Susanne Kumm fragt:

Wann nimmst du dir Zeit für etwas Bestimmtes? Wie findest du endlich Zeit?

Ich finde die Zeit nicht, sondern nehme Sie mir. Ich gebe zu, dass ich auch in die „keine Zeit- Falle“ tappe. Aber dann frage ich mich, wie wichtig es ist oder ob ich andere Argumente einfach vorschiebe.

Auf Gelegenheiten zu warten ist ein endloses Spiel. Gelegenheit müssen geschaffen werden. Basta. Bestimmen Sie über Ihre Zeit. Treffen Sie bewusst eine Entscheidung und dann los.

Fangen Sie gleich an:

Nehmen Sie sich 5′ Minuten Zeit. Schnappen Sie sich einen Zettel und Stift und notieren Sie was Ihnen spontan zu diesen Fragen einfällt:Notiz 629145_original_R_K_by_Tony Hegewald_pixelio.de

Wofür wollen Sie endlich Zeit finden?

Was ist Ihnen daran wichtig und warum?

 

2. Überwinden Sie den Schweinehund

Susanne Kumm fragt:

Wie gehst du mit „Aufschieberitis“ um?

Ich versuche das erst gar nicht aufkommen zu lassen. Nehmen wir die Steuererklärung. Letztlich schneide ich mir damit ins eigene Fleisch. Mir ist es wichtig diese Arbeit zu erledigen. Durch Aufschieben wird es nicht weniger.

Wenn ich mich weiter davor drücke, dann macht mich der Gedanke daran, dass die Abrechnung sich stapelt unruhig.

Also folgende Tricks:

1. Wenn ich mich an die Steuererklärung setze, dann konzentriere ich mich auf das Ergebnis und nicht auf den Puzzlekram.

Meine Schlüsselfrage ist: Was habe ich davon?

  • Ordnung
  • Klarheit über die Bücher
  • Erstattungen
  • einen glücklichen Steuerberater

2. Wenn ich mich trotzdem scheue die Aufgabe anzugehen, dann trickse ich meinen Schweinehund aus.
Diese kleinen Quittungen und Zettel machen mich ganz wuschig. Es passt einfach nicht in mein System. (Da ist er wieder der Perfektionist :))
Klar könnte ich jetzt alles feinsäuberlich auf A4 Größe bringen, aber ich habe entschieden, dass mir meine Zeit dafür zu kostbar ist.Erinnerer_keinBock?
Wenn es mir mal wirklich schwer fällt, mich hinzusetzen und anzufangen, dann ziehe ich meinen Joker

Kein Bock? Dann mach’s halt ohne!

Jammern bringt mich nicht weiter, denn schließlich habe ich entschieden, dass es mir wichtig ist. Also mache ich es mir so angenehm wie möglich mit Kaffee, Tee, Musik und los gehts!

 

 

 

Ihr innerer Schweinehund bellt unheimlich laut, so dass Sie ihm nachgeben?

Auszeiten zum Krafttanken schieben Sie auf? Sporteinheiten fallen aus? Papierkram stapelt sich?
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Nehmen Sie sich 5′ Minuten Zeit:
Wollen Sie diese Dinge tun, weil Sie einen Nutzen darin sehen oder glauben Sie Sie müssen das tun?

Wenn Sie es wollen, dann tun sich selbst keinen Gefallen, wenn Sie Sachen vor sich her schieben. Der Zeitdruck wird dadurch nur größer.

Wenn Sie glauben, dass Sie das tun müssen, dann fragen Sie sich:
Wer bestimmt was Sie tun müssen oder auch nicht?

 

In den meisten Fällen, kommen Sie zu dem Ergebnis, dass Sie sich Aufgaben selbst auferlegen, weil Sie davon einen Nutzen haben. Und in diesem Fall greifen wieder Trick 1 und 2.

3. Befreien Sie sich von Zeitfressern

Susanne Kumm fragt:

Woran und wann merkst du, dass dir Zeit verloren geht?

Und wie reagierst du darauf?

Dass mir Zeit verloren geht, merke ich dann, wenn ich mit meiner Planung hinterherhinke.

Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich mich z.B. zu lange mit unwichtigen Details aufhalte. In den meisten Fällen merke ich das daran, dass ich unruhig werde und unzufrieden bin.

Daher setze ich mir  klare Ziele.

Was möchte ich heute oder diese Woche unbedingt erledigt haben, damit ich zufrieden bin?

 

Kennen Sie Ihre Zeitfresser?

Nehmen Sie sich 10′ Minuten Zeit.

  • Halten Sie sich damit auf, Aufgaben bis ins kleinste Detail zu perfektionieren, damit Ihnen ja kein Fehler passiert?
  • Erwischen Sie sich dabei, dass Sie bei einer Recherche noch eine oder zwei Stunden dran hängen, weil ja nNotiz 629145_original_R_K_by_Tony Hegewald_pixelio.deoch DIE eine Information auftauchen könnte?
  • Machen Sie Zusagen und können Bitten nicht ablehnen, weil Sie befürchten Ihr Gegenüber könnte ein NEIN nur schwer aufnehmen?

 

Was hindert Sie daran, das was Sie schon lange erledigen wollen, endlich zu tun?

  • Sie sind kreativ darin Ausreden zu finden?Dann fragen Sie sich: Wollen Sie das, was  Sie sich vorgenommen haben wirklich?
    a. Wenn nicht, dann verwerfen Sie das Ganze!
    b. Sie es wollen es?  Dann stellt sich nur noch die Frage: Wie funktioniert es?

 

4. Planen Sie Ihre Zeit

Susanne Kumm fragt: Wann planst du, wann tust du etwas spontan?

Sonntags plane ich die Woche. Diese Planung ist mir wichtig, um meine Kapazitäten nicht zu überschätzen. Alles auf einmal geht nun mal nicht.
In meiner Planung habe ich z.B. Zeiten für Kreatives. Dies sind Zeitfenster in denen ich entweder Artikel schreibe, mir Konzepte oder Kampagnen überlege.
Da mein Arbeitstag strukturiert ist, versuche ich meine Freizeit soweit es geht spontan zu gestalten.

 

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Nehmen Sie sich 3′ Minuten Zeit.Notiz 629145_original_R_K_by_Tony Hegewald_pixelio.de

Was wollen Sie besser planen? Wo wollen Sie mal alle fünfe gerade sein lassen und spontan entscheiden?

Wann nehmen Sie sich zu viel auf einmal vor?

Gerade hier heißt es gut haushalten und geduldig Schritt für Schritt vorgehen. Vielleicht hilft Ihnen dieser Artikel: Wer hat an der Uhr gedreht?

Bonus: Delegieren Sie Aufgaben

Susanne Kumm interessiert bei ihrem Lieblingsthema Reise-Fotobüchern und Reisefotografie:

Wie schaffst du dir Zeit für deine (Urlaubs-)Fotos? – Wann organisierst du deine Fotos?

Allein durch meinen Blog und die Social media Kanäle arbeite ich viel mit Fotos. Dazu fotografiere ich gern und damit wächst der Ordner schnell.

Vor einigen Monaten noch habe ich viel Zeit damit verbracht alle Fotos fein säuberlich in Ordnern einzusortieren. Ordentlich beschriftet nach Ort/Thema und Datum. Für einen Perfektionisten ist das doch total Klasse: Ab in die Rubrik Bilder und dort erblickt das Auge viele sortierte Ordner.

Und für wen habe ich das gemacht?

Allein für den inneren Kritiker. Denn das System war nicht wirklich praktisch. Bei der Suche nach  bestimmten Motiv habe ich einiges an Zeit vergeudet. Es musste etwas Neues her.

Heute habe ich alle Fotos mit Tags versehen. Der Computer sucht viel schneller und präziser als ich. Also habe ich ihm diese Aufgabe übergeben und kann meine Zeit nun für Wichtigeres nutzen.

 

FAZIT:

Entlarven Sie Ihre Zeitfresser und stoppen Sie diese. Die gewonnene Zeit können Sie für Wichtigeres nutzen.

Finden Sie heraus was Ihnen wichtig ist. Dann tun Sie automatisch die richtigen Dinge, statt die Dinge nur richtig zu tun. Nehmen Sie das Steuer in die Hand und schaffen Sie Gelegenheiten.

 

Ach ja und was habe ich an dem Donnerstag gemacht?

Ich habe mich von dem „ich muss“ gelöst und mir frei genommen.

 

Quelle Artikelbild: pixelio.de

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Über Anke Lambrecht

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Solopreneure und Inhaber kleiner Unternehmen, unterstütze ich dabei, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, sich strategisch am Markt zu positionieren.

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