Mehrere Studien zeigen, dass der durchschnittliche Verdienst von Selbstständigen ohne Angestellte zwischen 1.000 € und 2.200 € netto pro Monat liegt. Wenn du deine Fixkosten, Vorsorge und Absicherung abziehst, bleibt davon oft kaum etwas übrig.
Doch statt dich mit Studien zu langweilen, möchte ich den Hebel an einer anderen Stelle ansetzen: bei deiner Einstellung zu Geld. Dieser Beitrag soll dein finanzielles Bewusstsein schärfen, deine Denkweise hinterfragen und dir zeigen, warum Geld verdienen kein Tabu, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit ist.
Geld ist ein Ergebnis – keine Tabuzone
Warum hast du dich selbstständig gemacht?
- Unabhängigkeit
- Zeitliche Flexibilität
- Ein selbstbestimmtes Leben
Das sind die häufigsten Gründe. Geld taucht oft erst viel später in der Liste auf – und das ist einerseits gut so. Denn Geld allein macht nicht glücklich.
Aber hier kommt der Haken: Ohne Umsatz kannst du nicht überleben.
Kein Geld bedeutet:
- Du kannst deine Fixkosten nicht decken.
- Du kannst nicht in dein Business investieren.
- Du kannst dir keinen privaten Lohn auszahlen.
Deine Leidenschaft zahlt keine Rechnungen. Und wenn du nur für deine Leidenschaft arbeitest, aber nicht genug verdienst, dann hast du ein Problem: Dauerstress, Existenzängste und Leistungsdruck.
Es ist Zeit, Geld nicht als „böse“ zu sehen, sondern als das, was es ist:
Ein wichtiges Ergebnis deiner Arbeit – und ein Zeichen dafür, wie gesund dein Business wirklich ist.
Als Selbstständiger bist du für deinen Umsatz verantwortlich
Selbstständigkeit bedeutet mehr wirtschaftliches Risiko, aber auch mehr Kontrolle.
Das Problem: Viele nutzen ihre unternehmerischen Fähigkeiten nicht gezielt. Sie arbeiten sich kaputt, aber schauen sich ihre Zahlen nicht genau an.
Doch Klarheit ist entscheidend. Wer die Augen vor seinen Finanzen verschließt, macht sich selbst blind. Gute Unternehmer analysieren ihre Zahlen regelmäßig und treffen darauf basierend kluge Entscheidungen.
Als Solounternehmer trägst du viele Hüte:
- Unternehmer (Vision und Strategie)
- Controller (Zahlen im Blick behalten)
- Vertriebler (Neukunden gewinnen)
- Marketingchef (Sichtbarkeit aufbauen)
- Kundenbetreuer (Beziehungen pflegen)
- Experte/Fachkraft (Deine Kernleistung erbringen)
- Buchhalter (Zahlungen und Rechnungen managen)
Verantwortung bedeutet, hinzusehen.
Wenn deine Zahlen zeigen, dass du entweder:
- nicht genug verdienst, um deinen Lebensunterhalt zu sichern, oder
- deine langfristigen Unternehmensziele nicht erreichst,
… dann solltest du herausfinden, warum.

Vermeide finanzielle Engpässe und erreiche wirtschaftliche Stabilität.
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7 Gründe, warum du als Solounternehmer nicht genug Geld verdienst
Vielleicht hast du einen Businessplan. Auf dem Papier sieht alles logisch aus. Aber dann kommt die Realität – und plötzlich steckst du in einer Umsatzflaute.
Ich weiß aus eigener Erfahrung: Umsatzlöcher sind nicht nur nervig, sondern können dich auch an deinem Business zweifeln lassen.
Hier sind 7 häufige Gründe, warum du (noch) nicht genug Geld verdienst:
Warum nicht genug Geld in der Kasse ist oder bleibt, dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Aus meiner Erfahrung spielen oft folgende Aspekte eine Rolle, die noch fern von der BWL Seite sind:
1. Die „Spatz-in-der-Hand“-Falle: Du setzt deine Preise zu niedrig an
Aus Angst, Kunden zu verlieren, setzt du deine Preise zu tief an. Lieber ein kleiner Umsatz als gar keiner, oder?
Falsch! Niedrige Preise führen dazu, dass du mehr arbeiten musst, um deine Kosten zu decken – und trotzdem am Limit bist.
2. Du kennst deine eigenen Stärken nicht gut genug
Wenn du nicht genau weißt, warum dein Angebot einzigartig ist, kannst du es auch nicht überzeugend verkaufen.
Selbstbewusstsein im Marketing ist entscheidend, um Kunden zu gewinnen und höhere Preise durchzusetzen.
3. Du wertschätzt deine eigene Arbeit nicht genug
Typische Sätze wie „Das ging doch schnell“ oder „Dafür verlange ich nichts“ sind gefährlich.
Deine Zeit ist wertvoll – auch die, die du für Vorbereitungen oder Hintergrundarbeit brauchst.
4. Fehlende Struktur in deinen Prozessen
Wenn du keine klaren Abläufe hast, arbeitest du ineffizient. Vielleicht erledigst du Dinge doppelt oder verlierst Zeit mit unwichtigen Aufgaben. Strukturierte Workflows sparen Zeit – und Zeit ist Geld.
5. Die Leidenschafts-Falle: „Ich mache das aus Überzeugung, nicht fürs Geld“
Es ist großartig, wenn du deine Arbeit liebst. Aber wenn du nicht genug verdienst, dann hast du kein Business, sondern ein Hobby. Umsatz ist keine Nebensache – er ist überlebenswichtig.
6. Unrealistische Planung
Fehleinschätzungen kosten Geld. Beispiel: Du kalkulierst für eine Aufgabe 5 Stunden, brauchst aber 8. Die fehlenden 3 Stunden arbeitest du „umsonst“. Gute Planung verhindert finanzielle Engpässe.
7. Du arbeitest mehr IM Business als AM Business
Bist du ständig nur operativ tätig, aber kümmerst dich nicht um Strategie, Marketing und Umsatzsteigerung? Erfolgreiche Unternehmer nehmen sich Zeit für ihr Business – nicht nur für ihre Kunden.
Wie du aus der Umsatz-Falle rauskommst
- Überprüfe deine Preise – Sind sie wirklich rentabel?
- Analysiere deine Zahlen regelmäßig – Gewinne Klarheit über deine Einnahmen und Ausgaben.
- Strukturiere deine Abläufe – Vermeide Zeitfresser und optimiere Prozesse.
- Setze klare Prioritäten – Konzentriere dich auf Umsatz-bringende Aktivitäten.
- Stärke dein unternehmerisches Mindset – Geld verdienen ist nicht egoistisch, sondern unternehmerisch notwendig.
- Plane realistisch – Kalkuliere deine Zeit und Kosten genau.
- Nimm dir Zeit für dein Business – Arbeite nicht nur im, sondern auch am Unternehmen.
Fazit: Geld ist keine Nebensache – es ist der Puls deines Business
,Wenn du mit deinem Business langfristig erfolgreich sein willst, und zwar so, dass es dir ein Leben nach deinen Vorstellungen ermöglicht, dann setze dich mit deinen Finanzen auseinander. Es geht nicht darum, „geldgierig“ zu sein – sondern darum, dein Unternehmen wirtschaftlich gesund zu halten.
Dein Umsatz ist das Ergebnis deiner Entscheidungen.
Setzt du dich aktiv mit deinen Zahlen auseinander, kannst du dein Business nachhaltig auf Kurs halten.
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