1 Lüge über die Produktivität erfolgreicher Menschen

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Oft wird behauptet, dass Frühaufsteher erfolgreicher sind. Was aber, wenn Du früh morgens noch keinen klaren Gedanken fassen kannst? Wirst Du dann nie erfolgreich sein?
Natürlich ist das Quatsch. Deine persönliche Leistungskurve ist entscheidend. Diese schwankt ganz natürlich über den Tag. Nutzt Du Deine Leistungskurve für Deine Planung, dann kannst Du Dich besser konzentrieren und arbeitest produktiver. Wie Du Deine ToDo-Liste schneller schrumpfen lässt und die wichtigsten Aufgaben zur richtigen Tageszeit bearbeitest, dass weißt Du gleich.

Warum ist deine persönliche Leistungskurve wichtig?

Der Gedanke hinter der Leistungskurve ist einfach: Während des Tages durchläuft jeder verschiedene Phasen. Hochphasen, in denen er besonders motiviert ist und produktiv arbeiten kann. Tiefphasen, in denen er müde und erschöpft ist und dadurch keine wirklichen Ergebnisse zustande kommen.

Diese Kurven sind völlig normal. Deshalb ist es auch nicht möglich 8 Stunden oder mehr konzentriert zu arbeiten und produktiv zu sein. In den Hochphasen bringst Du volle Leistung. Die Tiefphasen werden automatisch ausgeglichen. Planst Du die Hochphasen geschickt, dann bist Du produktiver und das Tagesergebnis kann sich sehen lassen.

Die persönliche Leistungskurve beeinflusst Deine Arbeitszeiten und Deine Tagesplanung. Hast Du Aufgaben bzw. Projekte die viel Konzentration und Energie von Dir fordern, dann bearbeitest Du diese in Deiner Hochphase. Du bist also produktiver, wenn Du Dich bei der Planung an Deiner Leistungskurve orientierst.

Persönliche Leistungskurve: Nur frühe Vogel braucht den Wurm

Vergiß das Gerücht: „Frühaufsteher sind die erfolgreicheren Menschen.“ Wenn Du ein Vogel bist, der in der Morgendämmerung die Würmer aus den Löchern picken willst, dann solltest Du Dein Gefieder aus dem Nest schwingen. Für alle anderen Fällen merke: Wann Du geistig zur Höchstform aufläufst, dass bestimmt auch Dein innerer Rhythmus.

Du hast sicher schon von den Chronotypen Eule und Lerche gehört. Bist Du der Typ Eule, dann ist Dein innerer Tag länger. Abends kannst Du wunderbar arbeiten.
Als Lerche ist Dein innerer Tag kürzer. Heißt, Du bist  früher fertig mit der Erholung und springst 5:00 Uhr putz munter aus dem Federn. Dann gibt es noch die „Normaltypen“, die zur Mehrheit gehören. Jetzt musst Du Dich nicht zwanghaft einem Typ zu ordnen. Viel interessanter ist, dass Du überhaupt wahrnimmst wie Deine innere Uhr tickt.

Die persönliche Leistungskurve ermitteln

Leistung bringst Du nur, wenn Du Energie hast. So viel ist klar. Die geistige Frische ist Deine Basis, um produktiv zu arbeiten. Diese verläuft in Kurven. Jeder hat täglich seinen Hoch- und einen Tiefpunkt. Wie bei vielen Menschen, wird Dein Leistungshöhepunkt am Vormittag sein. Dann erlebst Du mittags das bekannte Tief und am Nachmittag drehst Du nochmal auf. Ab dann sinkt Deine persönliche Leistungskurve weiter.

persönliche Leistungskurve

Für Deine ideale Tagesplanung sind diese Zeitspannen noch zu lang.Ich kann wunderbar 6:00 Uhr morgens arbeiten. Über die Jahre habe ich festgestellt, dass ich zwischen 10:00 und 11:00 Uhr nicht so fit bin. Nachmittags, gegen 15:30 Uhr habe ich wieder ein Tief und ab 18:00 Uhr bekomme ich nochmal richtig Schwung.

Beobachte Dich im Alltag und schreibe Dir exemplarisch für eine Woche auf:

  1. Wann arbeitest Du besonders produktiv? Wann fällt es Dir leicht, auch komplizierte Aufgaben zu erledigen?
  2. Wann merkst Du, dass Deine Konzentration sinkt und Du in ein Tief fällst?

Du erkennst schnell ein Muster, wenn Du Dir in eine Tabelle erstellst. Lege Dir eine Spalte pro Wochentag an und jeweils die Zeilen für die Tageszeiten. Darin notierst Du einfach Deine Beobachtungen. Nach dieser Woche kannst Du schnell ablesen wie Deine persönliche Leistungskurve verläuft. Dann kannst Du Deine Planung darauf anpassen.

Wie Du Deine persönliche Leistungskurve für die Planung nutzt

Kennst Du Deine Leistungskurve, dann integriere sie in Deine Tagesplanung. Vielleicht musst Du Dich etwas umstellen, schon nach kurzer Zeit hast Du eine neue Routine. Die Ergebnisse werden Dich motivieren. Nutze für Deine Umstellung diese Tipps:

Das Leistungshoch richtig nutzen

Wenn ich mich morgens fit und frisch ausgeruht an meine Emails setze, dann ist das Perlen vor die Säue. Meine Energie geht für das stupide Abarbeiten der Emails drauf. Clever ist es doch, dieses Leistungshoch für Aufgaben zu nutzen, in denen ich konzentriert sein muss (A-Aufgaben). Dann arbeite ich zum Beispiel an strategischen Planungen oder entwickle Konzepte.
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Nur weil ich zwischen 10:00 und 11:00 Uhr geistig nicht zur Höchstform auflaufe, bin ich nicht im Tiefschlaf. 🙂 Den Vormittag nutze ich außerdem dringliche und wichtige Aufgaben, wie Telefonate, Videoaufnahmen oder auch Artikel schreiben.

Das Mittagstief überwinden

Die Mittagszeit ist Routinezeit. Ich beantworte den größten Schwung meiner Emails oder kümmere mich um organisatorische Dinge. Ohnehin raubt das Verdauungssystem hier einen großen Teil der Energie. Daher auch das Mittagstief. Also beanspruche Deinen Körper nicht unnötig und lass ihn tun, was er zu tun hat.

Dabei kannst Du Deinen Körper mit einer kurzen Pause unterstützen. Ich gönne mir regelmäßig ein Powernapping. Probiere es aus. Das kann zu Anfang ungewohnt sein, doch es wirkt Wunder. Nach maximal 20 Minuten Auszeit fühlst Du Dich erholt. Dein Kopf ist wieder frisch. Ich hatte einen Kunden, der scheute sich das Powernapping zu nutzen, weil seine Kollegen komisch gucken könnten. Mittlerweile stellt er regelmäßig die Lehne seines Schreibtischstuhls zurück, legt die Füße auf den Rollcontainer und ist für ein paar Minuten weg. Seine Kollegen haben sich daran gewöhnt und einige machen es ihm sogar nach.

B-Aufgaben in den Nachmittag legen

Der Nachmittag ist ideal für Aufgaben die laufende Projekte betreffen: Recherche, Grobentwürfe, Vorbereitungen von Präsentationen etc. Da meine Kurve gegen 15:30 Uhr in den Keller fällt nehme ich mir hier wieder eine Pause; es sei denn ich habe gerade einen Kundentermin, aber da gibt es ja auch Kaffeepausen. 🙂

Den Schub am Abend nutze ich für einen Motivationkick. Die ToDo-Liste streiche ich freudig ab oder kontrolliere in meiner App, ob ich alles als erledigt markiert habe. Hin und weder gehe ich dann nochmal in die Vollen. Aber das liegt an meinem Rhythmus.

Was Deine persönliche Leistungskurve beeinflusst

Die Beleuchtung an Deinem Arbeitsplatz

Je heller Dein Arbeitsplatz ist, desto wacher sind bist. Die natürliche Sonnenstrahlung hat etwa 300 000 Lux, der bedeckte Himmel 8000 Lux. Ein künstlich beleuchtetes Büro liegt im Schnitt nur bei 500 -1000 Lux. Das widerspricht dem Biorhythmus. Kurzfristig ist das kein Problem, aber dauerhaft muss sich Deine innere Uhr stetig neu justieren. Sorge also auch dafür, dass Dein Büro gut beleuchtet ist.

Zu wenige Pausen

Du hast sicher schon von dem 90 Minuten Rhythmus gehört. Für 70 Minuten fällt es Deinem Gehirn leicht, konzentriert zu bleiben. (Meinem im Übrigen auch :)) Danach sinkt die Aufmerksamkeitsspanne. Die Energiereserven müssen wieder aufgefüllt werden. Theoretisch braucht das Gehirn alle 70 Minuten 20 Minuten eine Pause. Diese Zeitspanne kannst Du nutzen, in dem Du Dir Aufgabenblöcke genau in diesem Rhythmus einplanst. Jetzt lassen wir Wissenschaft mal Wissenschaft sein.

Achte darauf, dass Du mehrmals am Tag mehrmals eine kurze Pause gönnst. Übergehe diese Phase nicht mit Kaffee, weil scheinbar alles andere wichtiger ist. Dein Gehirn braucht Zeit, sich zu regenerieren.

Pausen müssen nicht lang sein, sondern erholsam!

Ohne schlechtes Gewissen eine Pause zu machen? Oft quälen sich Kunden mit dem Gedanken, dass sie durch Pausen wertvolle Zeit verlieren.

Oft ist das Gegenteil der Fall: Je weniger Pausen Du einlegst, desto weiter sinkt Deine Fähigkeit Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Es schleichen sich Fehler ein. Du wirst langsamer usw.

Siehst Du Pausen auch noch als Zeitverschwendung, dann ist umdenken angesagt.

Du kannst Deinen Körper nicht überlisten. Pausen einlegen ist wie zur Tankstelle fahren. Blinkt das gelbe Lämpchen auf, dann fährst Du automatisch zur Zapfsäule. Wenige Minuten Pause genügen oft schon. Es ist sinnlos, sich der Illusion hinzugeben, dass Du ohne Energie mit Vollgas unterwegs sein kannst. Der Trick ist: Finde heraus, wann Dein gelbes Lämpchen aufblinkt. Woran merkst Du, dass es Zeit ist eine Pause einzulegen?

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Eine Zusammenfassung bekommst Du in diesem Video aus meinem Webinar:

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Arbeite nicht gegen Deinen Körper, sondern mit ihm. Nutze Deine persönliche Leistungskurve  und setze Deine Energie zielgerichtet ein. Du merkst schnell, dass Du produktiver arbeitest und Dich besser auf das Wesentliche konzentrieren kannst.

Eule oder Lerche: Wie verläuft Deine persönliche Leistungskurve?

Beitrag zu letzt bearbeitet: Mai 2018

Bildquelle: Titelfoto: Colton Sturgeon Unsplash.com

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Über Anke Lambrecht

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