Viele Unternehmer und Selbstständige schaffen es nicht, ihre ToDo-Liste abzuarbeiten. Sie starten morgens entschlossen. Mit dem ersten Piepsen ist die Konzentration wie weggeblasen. Kennst du das? Vieles will deine Aufmerksamkeit. Die Ablenkungen bringen dich aus dem Konzept, dein Fokus ist weg und deine Produktivität sinkt. Deine Zeit ist kostbar und rar. Willst du sie produktiv nutzen und erstklassige Ergebnisse schaffen, dann lerne konzentriertes Arbeiten.
Konzentration – die Fähigkeit der Zukunft
Du verschickst schnell ne Sprachnachricht und nebenbei läuft ein Podcast. Dann schiebst du dir die Stulle hinter die Kiemen, während du Mails beantwortest. Vieles gleichzeitig machen funktioniert nicht.
Vergiss Multitasking! Das Gehirn ist dafür nicht ausgelegt. Mit der Digitalisierung steigt auch noch die Informationsdichte. Ständig lernen wir Neues, dürfen all das verarbeiten und an jeder Ecke lauert eine Ablenkung.
Investiere eine Aufmerksamkeit wie dein Kapital: selbstbestimmt, zielgerichtet und rentabel.
Erfolgreiche Unternehmer können zwei Dinge besonders gut:
- schnell schwierige Herausforderungen bewältigen und
- ihre Leistung auf den Punkt erbringen.
Beides ist davon abhängig, wie gut du dich konzentrieren kannst.
Lerne, deine Aufmerksamkeit 100% auf die wichtige Aufgabe zu lenken. Denn wer konzentriert arbeitet, kann seine Zeit optimal nutzen, um wertvolle Ergebnisse produzieren.
Unterscheide 2 Phasen konzentrierter Arbeit: „Deep Work“ und „Shallow Work“
Als Unternehmer verwechsle nicht beschäftigt sein mit produktivem Arbeiten.
Das ist fatal!
Verstehst du den Unterschied, dann wird konzentriertes Arbeiten für dich zum Musst have, um deine Ziele zu erreichen.
Sehen wir uns den Unterschied an:
Shallow Work – ein Nebeneffekt
Durch ständige Erreichbarkeit und die Schnelllebigkeit im Alltag, befinden wir uns die meiste Zeit des Tages in der „Shallow Work“-Phase. Das ist ein Zustand, in dem wir wenig konzentriert arbeiten und häufig unterbrochen oder abgelenkt werden. Ablenkungen sind pures Gift für deine Produktivität.
Wirst oft von etwas abgelenkt, was dringend zu sein scheint?
Prüfst du, ob diese Störungen wirklich deine Aufmerksamkeit verdient haben?
Du fühlst dich vielleicht zu diesen Dingen hingezogen. Sofort reagierst du und erledigst es. Dabei sind diese Dinge selten dringend oder wichtig. Jede Ablenkung kostet dich wertvolle Zeit und schwächt deine Konzentration. Daher sind die Ergebnisse in dieser Phase oft nur durchschnittlich. Leider ist dies häufig der „Normalzustand“. Es sei denn, du trainierst deine Konzentration und nutzt eine gute Strategie.
Deep Work – ein mächtiger Zustand
Der Begriff „Deep Work“ wurde von Professor Calvin C. Newport geprägt. Er beschreibt einen Zustand ablenkungsfreier Konzentration, der dafür sorgt, dass du deine geistigen Fähigkeiten bis an deine Grenzen beanspruchen und nutzen kannst. In dieser Phase lenkst du deine ungeteilte Aufmerksamkeit auf ein und dieselbe Sache, ein Objekt, eine Tätigkeit oder einen Denkvorgang. Du fokussierst ein Ziel.
Halten wir fest:
Konzentriert arbeiten heißt, dass du für eine bestimmte Zeit Einflüsse aus der Umgebung ausschaltest. Stelle dir vor, du richtest das Objektiv einer Kamera auf ein bestimmtes Objekt. Das, was du wirklich sehen willst, stellst du innerhalb der „Deep Work“-Phase scharf.
Als High Performer geht es also darum, so oft wie möglich in den State der „Deep Work“ zu kommen und deine ungeteilte Aufmerksamkeit und Konzentration für eine Sache zu nutzen. Dort werden echte Ergebnisse und herausragende Leistungen erbracht.
Einen Haken gibt es:
„Deep Work“ kannst du nicht durch bloßen Willen erreichen.
Konzentration ist keine absolute Fähigkeit, die du einfach hast oder eben nicht.
Konzentriertes Arbeiten gilt es zu lernen. Je mehr du es trainierst, desto besser wirst du.
Willst du konzentriert arbeiten, dann brauchst du weder einen Produktivitätskurs, noch stundenlang Bücher zu lesen oder fragwürdige Substanzen, die dein Hirn pushen. Du brauchst eine neue Strategie, durch die du deine Aufmerksamkeit auf deine wichtige Aufgabe lenkst und dich gegen Ablenkungen von außen schützt.
6 Fakten über Konzentration, die du kennen solltest, wenn du konzentriert arbeiten willst
Konzentriert arbeiten – die 7 Tipps
Deep Work nutzen, Flow-Zustände erleben oder Konzentration steigern: Die 7 Tipps ermächtigen dich, deine Aufmerksamkeit dem Wichtigen zu widmen und in deiner Aufgabe aufzugehen. Am Ende des Tages wirst du lächelnd die wichtigen Punkte deiner ToDo-Liste abhaken. Das nervige Gefühl, nicht vorangekommen zu sein, ist Vergangenheit.
1. Nutze deine Primetime
Konzentriertes Arbeiten verlangt viel Energie. Und deine geistige Leistung ist direkt an dein Energielevel gekoppelt. meiner Leistungskurve. Dabei ist es ganz natürlich, dass deine Leistungskurve über den Tag abnimmt. Am Vormittag bist du wacher als am frühen Nachmittag.
Plane deinen Tag so, dass du Aufgaben, die viel Konzentration abverlangen, in dein Tageshoch legst. Dein geistiges Tageshoch ist deine Primetime, in der deine Produktivität am höchsten ist.
2. Konzentriert arbeiten durch Routinen
Erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und andere große Persönlichkeiten, haben es so weit gebracht, weil sie in der Lage waren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie haben sich Routinen geschaffen, durch die sie ihr volles geistiges Potential ausschöpfen können. Es geht um deine Selbstorganisation! Sicher ist die Art und Weise im einzelnen eine Typ-Frage. Wichtig ist, dass du deine Struktur mit festen Routine findest, um wirklich konzentriert zu sein:
- Schaffe dir eine Wochenstruktur.
- Plane dir Zeit für „Deep Work“ Phasen fest ein.
- Bestimme wo du diese Phasen verbringst
- Plane deinen Tag am Vorabend
- Priorisiere für deine Aufgaben
- Schalte Ablenkungen aus
- Statte deine Umgebung mit dem Nötigsten aus (Kaffee/Tee, Arbeitsmaterial, Handy aus, etc.)
3. Trainiere deine Konzentration wie Spitzensportler
Spitzensportler wie Usain Bolt oder Christiano Ronaldo nutzen diese Erkenntnis schon lange: Wer sein Potential vollständig nutzen will, der trainiert nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist.
Dadurch schaffst du es, dich 100% auf die Aufgabe im Hier und Jetzt zu konzentrieren und die Gedanken an das Projekt von morgen einfach vorbeiziehen zu lassen. Du kreierst ein ultimatives Flow-Erlebnis und steigerst deine Effektivität.
Durch regelmäßige Konzentrationsübungen lernst du, deine Aufmerksamkeit zu lenken. Das heißt, du steuerst gezielt deine Gedanken und schärfst deinen Fokus. Dabei helfen dir Techniken, wie:
- Meditation
- Autogenes Training und
- Progressive Muskelentspannung
4. Schalte dein Hirn auf standby
Konzentration ist endlich. Selbst dann, wenn du dich voll und ganz auf nur eine Aufgabe konzentrierst, kann dein Gehirn die Aufmerksamkeit nur ca. 20 Minuten halten. Konzentriertes Arbeiten ist anstrengend für das Gehirn. Hast du das Limit erreicht, schleichen sich Fehler ein und du wirst langsamer.
Viele Unternehmer gehen über diese Grenze. Arbeitest du weiter und versuchst noch schnell fertig zu werden, dann ist das dreifach für die Katz:
- Deine Ergebnisse werden nur durchschnittlich bis mangelhaft.
- Du arbeitest doppelt, weil du Fehler korrigieren musst.
- Die Zeit ist vergeudet. Du hättest sie besser investieren können.
Erfolgreiche Unternehmen wie Google, Tesla und Daimler haben verstanden, wie wichtig Pausen für die Produktivität ihrer Mitarbeiter sind und bieten ihnen sogar Schlafräume. Pausen füllen deinen Energiespeicher wieder auf. Du kommst auf andere Gedanken, während dein Unterbewusstsein deine bisherige Leistung verarbeiten kann.
Es kommt nicht auf die Dauer der Pause an, sondern auf die Qualität.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du Pause machen kannst. Wichtig ist, dass du deinem Körper und vor allem deinem Gehirn Zeit zum Abschalten gibst. 3 Besipiele:
- Nutze das Powernapping und gönne deinem Kopf eine Pause.
- Bewege dich – Dein Körper speichert Stresshormone und ungenutzte Energie, die sich nur durch Bewegung abbauen lassen. Sport in der Mittagspause oder ein Spaziergang zwischendurch, sorgen für einen Ausgleich. Weitere Tipps für mehr Bewegung
- Nutze die Progressive Muskelentspannung, um im Alltag in wenigen Minuten zu entspannen.
5. Minimalismus im Büro
Der Arbeitsplatz beeinflusst die geistige Leistungsfähigkeit. Wie gut du dich konzentrieren kannst, wird u.a. durch die Beleuchtung, deine Sitzposition, die Belüftung und Einrichtung im Raum beeinflusst.
- Für mehr Konzentration entferne alles von deinem Arbeitsplatz, was du gerade nicht für deine Aufgabe benötigst: Bücher, Ordner, Bürokram, Kisten etc. Das macht es dir einfacher, konzentriert zu arbeiten.
- Schließe auch auf deinem Computer alle Programme, die dich ablenken könnten.
- Für bestimmte Aufgaben kann es sogar nützlich sein, die Technik völlig zu verbannen. Ich nutze z.B. für Konzepte und strategische Planung im ersten Schritt Papier und Stift oder eine Pinnwand bzw. ein Flipchart.
- Auch der Rückzug aus der üblichen Alltagsumgebung ist empfehlenswert. Das schafft Ruhe, entschleunigt und lenkt die Aufmerksamkeit in die richtige Richtung.
6. Dein persönlicher Flugmodus
Das Gehirn reagiert vor allem auf äußere Reize. Je mehr davon auf dich einprasseln, desto weniger weiß dein Gehirn, was jetzt gerade wichtig ist. Es muss alle diese Einflüsse verarbeiten.
Achte darauf, dass du in deinen „Deep Work“ Phasen nicht unterbrochen wirst und ungestört arbeiten kannst. Dein persönlicher „Flugmodus“ befreit dich von Ablenkungsfallen. Das ist besonders nützlich für Projekte in denen du strategisch denken und kreativ arbeiten willst.
- Besonders für Projekte in denen ich strategisch denken und kreativ sein muss ziehe ich mich gern an einen ruhigen Ort zurück.
- Mindestens richte dir jedoch eine stille Stunde ein
- Nutze deine natürliche Autorität und grenze dich klar ab. Ein „Nein“ zu anderen, ist immer ein „Ja“ zu dir und deiner Produktivität.
7. Verlängerung ist die Ausnahme
Deine ToDo-Liste ist so lang, dass du quasi täglich in die Verlängerung gehen könntest. Du weißt sicher, dass jede Verlängerung von den Spielern Höchstleistung verlangt und viel Energie kostet. Um das wieder auszugleichen, braucht es ausreichend Erholung, z.B. genug Schlaf. Fehlt diese, dann steigt der Stress und die Konzentration leidet. Deshalb sollte sie eine Ausnahme sein.
So ist es auch bei dir und deiner Produktivität.
Arbeitest du oft mehr als dir lieb ist?
Setze dir ein klares Limit.
Als Anregung: Laut Arbeitsschutzgesetzt gilt für Angestellte eine maximale Arbeitszeit von 10 Stunden mit einer anschließenden Pause von 11 Stunden innerhalb von 24 Stunden.
Wie sieht das bei aus?
Ja, auch dann, wenn deine ToDo-Liste noch nicht abgearbeitet ist. (Eine chronisch überfüllte ToDo-Liste ist ein Planungsproblem. Lies hier mehr dazu.)
- Lege deine Arbeitszeit vorab fest. Dazu gehört auch die Zeit für deinen Feierabend.
- Damit du gedanklich abschalten kannst, ziehe am Ende deines Arbeitstags einen klaren Schlussstrich. Das ist für viele Unternehmer schwierig. Ich weiß selbst, das es an machen Tagen schwer ist, Themen loszulassen und abzuschalten. Doch mit Übung klappt es. Um den Tag bewusst zu beenden, empfiehlt sich ein Tagesreview, bei dem du deinen Tag reflektierst.
- Damit das Review zur Routine wird, verbinde es mit einem Feierabendritual: Z.B. Du planst den nächsten Tag, räumst den Schreibtisch auf und machst einen Spaziergang oder eine Sporteinheit, bevor die private Zeit beginnt.
Konzentriert arbeiten ist kein Hexenwerk, will aber trainiert sein
Konzentration hat nichts mit Intelligenz zu tun. Sie ist kein naturgegebener Zustand, sondern eine geistige Anstrengung und braucht Übung.
Dein Körper und dein Verstand sind wie ein moderner Hochleistungscomputer. Mit der richtigen Bedienung wirst du deine Ressourcen und Kapazitäten voll ausschöpfen.
execution is king: Welchen Aspekt setzt du direkt um?
Artikel veröffentlicht: Nov 2016 Artikel zu letzt aktualisiert: Nov 2020
Bildquellen: Titelbild Kobu Agency unsplash.com