Wie du leichter schwierige Entscheidungen treffen kannst – eine Anleitung

schwere Entscheidungen treffen

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Wie entscheide ich mich richtig? Diese Frage stellen sich viele meiner Kunden. Entscheidungen treffen, gerade bei schwierigen Entscheidungen im Business, zählen zu den Herausforderungen im Unternehmeralltag. Denn wir können dem Dilemma nicht ausweichen: Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Viele Entscheidungen triffst Du problemlos. Andere Entscheidungen, gerade in weichenstellenden Situationen oder Krisen, bereiten Kopfzerbrechen. Besonders schwierige Entscheidungen brauchen Klarheit für das Ziel und einen Überblick über die Situation. Die Verantwortung auf Deinen Schultern kann dich blockieren und deinen Blick für Lösungen vernebeln. Wie Du diese Klarheit findest und welche Aspekte bei schwierigen Entscheidungen zu beachten sind, schauen wir uns in diesem Artikel an (inklusive Checkliste und Schritt für Schritt Anleitung).

Was macht Entscheidungen schwierig?

Täglich treffen wir ca. 20 000 Entscheidungen.  Wenn morgens Dein Wecker klingelt geht es schon los. Stehe ich auf oder bleibe ich liegen? Bis Du Dein Frühstück genießt,  hast du bereits zig mal entschieden was Du tust und was nicht. Bist Du Dich Deinen Tagesaufgaben widmest, ist bereits hunderte Mal die Entscheidung für eine Dir wichtige Sache gefallen. 

Jedes Ja ist auch immer ein Nein 

Jedes Mal, wenn Du Dich für eine Option entscheidest, schließt Du damit automatisch alle anderen Alternativen aus. Nein sagen zu können, ist eine wichtige Fähigkeit, wenn Du Deine Ziele erreichen möchtest. 

Beispiele:

  1. Du entscheidest Dich für ein bestimmtes Laptop und sagst damit allen anderen Anbietern klar nein.
  2. Du entscheidest Dich zum Frühstück für Müsli mit Obst und lässt alles andere im Schrank.
  3. Die Entscheidung für den Urlaub fällt auf Meer und Strand und damit sind Berge und Schnee aus dem Rennen.
  4. Mit Deinem Business hast Du Dich auf eine klare Zielgruppe festgelegt. Damit bleiben alle anderen außen vor.
  5. Du hast Dich für das eigene Business entschieden und das Angestelltendasein ist damit passe.

Bei Option vier und fünf schwingen schon andere Gefühle mit, richtig? Die ganze Situation bekommt einen anderen Drive. 

Problem Entscheidung treffen

Deine emotionale Bewertung der Situation beeinflusst deine Entscheidung 

Interessant ist an dieser Stelle der Becher-Versuch des amerikanischen Ökonomen Jack Knetsch.

In seinem Experiment von 1989 schenkte er Studenten eine Kaffeetasse. Kurz danach fragte er sie, ob sie diese Tasse gegen einen Schokoriegel tauschen würden. Nur ca. 10% entschieden sich für den Riegel. Die Gegenprobe zeigte die selben Ergebnisse. Den Probanden bekamen diesmal erst einen Schokoriegel. Dann hat man sie gefragt, ob sie diesen gegen einen Kaffeebecher tauschen. Das Ergebnis: Auch hier behielten ca. 90 % das, was sie zu Erst bekamen, in diesem Fall den Schokoriegel.

Knetsch nennt das den Endowment-Effekt, auf Deutsch: Besitztumseffekt 

Dieser Endowment-Effekt sagt aus, dass wir dem was wir bereits besitzen, besser bewerten. Und das selbst dann, wenn unser Besitz keinen positiven Effekt auf uns hat. 

Verrückt oder? 

Da Du jetzt diesen Effekt kennst, schau genau hin: 

Brabbelt eine innere Stimme vor sich hin, wie gut die aktuellen Situation ist, obwohl ihr noch nicht alle Fakten beleuchtet habt?

Während sie das tut, suggeriert Dir Dein Bauchgefühl aber, dass sich die Alternative viel besser anfühlt.

Schon steckst du in einem inneren Konflikt. 

Damit du klar entscheiden kannst, ist es wichtig, dass du unterschiedliche Perspektiven betrachtest und Fakten und Emotionen gleichermaßen beleuchtest. Das wird besonders für schwierige Entscheidungen wichtig. 

Keine Entscheidung zu treffen ist auch eine Entscheidung. Aber selten eine gute Option für Dein Business.

Quick win oder langfristiger Erfolg?

Nicht alle Konsequenzen deiner Entscheidungen kannst du im Vorfeld absehen, obwohl sie sich langfristig auf deine Ziele und dein Business auswirken. Unterliege also nicht dem Versuch, die perfekte Entscheidung zu treffen. 

Klassisches Beispiel Fall: Deine Berufswahl 

Spätestens mit dem Abschluss in der Tasche bist Du nicht mehr drumherum gekommen, Dich für einen Berufsweg zu entscheiden. Ob Du Dich richtig entschieden hast, dass erfährst du erst Jahre später.  

Die Hürde: Solche Entscheidung triffst Du hier und jetzt – das Ergebnis siehst Du erst in der Zukunft.

Das macht schwierige Entscheidungen im Business zur Herausforderung: Entscheidest du dich für eine neue Strategie oder bleibst du beim gewohnten Vorgehen? Investierst du in ein Projekt, welches eine Chance für deine Position sein kann, wenn du den ROI nicht vollständig absehen kannst?

Diese Zwickmühle führt dazu, dass viele Solounternehmer im Zweifel eher kurzsichtig entscheiden. Sie haben Angst davor, etwas Falsches zu tun. Der schnelle Erfolg ist verklockend. Ein Quick Win ist viel attraktiver, als das Risiko, sich einstehen zu müssen, dass die Alternative besser gewesen wäre. 

Vermeide die „Spatz in der Hand – Falle“

Lechzt Du nur nach Quick Wins, dann

  • denkst Du nicht strategisch und
  • verlierst Deine Ziele aus dem Fokus.

Damit gehst Du einen Kompromiss ein. Oft sogar einen faulen Kompromiss. 

Du entscheidest Dich nicht für das, was Dir und deinem Business nützt.

Kompromisse sind nicht verkehrt. Geht es aber um wichtige Entscheidungen, sage ich ganz klar: 

Sei gnadenlos. Setze klare Prioritäten. 

Die kurzfristigen Vorteile kannst Du Dir schön reden. „Es ist okay.“ „ Es funktioniert ja.“ und alle alternativen Formulierungen führen dazu, dass Du Dir einen Kreislauf aus faulen Kompromissen bastelst. 

Diese Kette von Entscheidungen bringen Dich von Deinem eigentlichen Ziel ab. Du gehst einen Weg den du, wenn Du ehrlich zu Dir bist, gar nicht gehen willst. 

Das Ergebnis: Du kommst irgendwo an, wo Du gar nicht landen wolltest. 

Das ergibt keinen Sinn. 

Damit Du dieser Versuchung widerstehst, kannst Du ein paar clevere Techniken anwenden. 

Schwierige Entscheidung treffen – 5 Vorraussetzungen

Bevor Du jetzt ans Eingemachte gehst, möchte ich Dir noch vier grundlegende Techniken mitgeben. Diese helfen Dir, Dich leichter und konstruktiver in Deine Entscheidungssituation zu begeben. 

1. Wechsle in die Perspektive

Vor jeder größeren Entscheidung wechsle ich bewusst die Perspektive. Ich schaue mir die Situation und das gesamte Szenario von oben an. Du kannst dazu gern ein Mindmap erstellen und alle Fakten der auflisten. Ich arbeite bewusst auf Papier. 

  • Wer ist an der Situation beteiligt?
  • Welche Optionen stehen zu Verfügung?
  • Was sind Deine spontanen Bauchreaktionen, dafür und dagegen?
  • Welche langfristigen Konsequenzen sind eventuell mit der jeweiligen Entscheidung verbunden?
  • Welche drei Kompromisse bist Du bereit einzugehen: minimal, mittel, maximal
  • Frage Dich: Bringt mich diese Optionen meinem langfristigen Ziel näher?

Finde die Antworten darauf, dann reagierst Du nicht vorschnell auf die Drucksituation. Warte ab, gönne Dir Ruhe, bis Du Antworten hast.

2. Triff schwierige Entscheidungen in Ruhe

Sich unter Druck, schwierige Entscheidungen treffen, ist selten eine gute Wahl. Oft führt das zu leichtsinnigen, riskanten Entscheidungen. Gerade in Deinem Business solltest Du Dir das vor Augen halten. Ich weiß, dass du viel Verantwortung auf Deinen Schultern trägst. Mit dem eigenen Business ist auch ein Risiko verbunden.

Aber neigst Du dazu, lieber aktiv zu werden, anstatt eine verzwickte Situation auszuhalten? 
Dann sei Dir darüber im Klaren, dass vorschnelle Entscheidungen das Risiko erhöhen. 

Dazu hat übrigens der kanadische Wissenschaftler Theodore Noseworthy von der Universität von Guelph geforscht. Er hat u.a. herausgefunden, dass ohne Druck, die Kompetenz Probleme zu lösen, deutlich besser abschneidet.

Die Kunst ist, einen Mittelweg zu finden.

Bringe Dich dazu, erstmal nichts zu tun. Auch wenn es schwer fällt. Nimm Dir eine Auszeit, um den Druck, dass Du Dich entscheiden musst, zu senken. Dadurch gelingt es Dir, die Situation besser zu reflektieren und Dich bewusst zu entscheiden.

3. Erlaube dir Mut zur Lücke

Aus Angst einen Fehler zu machen und negative Konsequenzen auszuhalten, entscheiden viele lieber gar nicht.

Das fängt im Privaten an:
Immer das gleiche schnöde Programm. Man lebt so vor sich hin. Obwohl die Gespräche langweilig sind, die Wochenenden einen Fluchtreflex auslösen und in der Kiste Leidenschaft ein Fremdwort ist, machen viele alles andere, nur nichts anders.

Und im Business – das gleiche Muster:
Es läuft nicht richtig. Spaß am eigenen Tun sieht anders aus. Anstatt nachts erholsam zu schlafen, wälzt man sich lieber mit quälenden Gedanken durch sein Bett.

Fakt ist: Jede Entscheidungen hat Konsequenzen. Nicht jede kannst du vorhersehen und andere werden gar nicht eintreten.

Malt Deine Phantasie negative Bilder, dann schreckst Du zurück. Phantasie, ja du hast richtig gelesen. Ein entscheidender Punkt dabei ist wieder Deine Bewertung:

  • Wie bewertest Du die (möglichen) Konsequenzen Deiner Entscheidung?
  • Hast du dich auch gefragt, wie wahrscheinlich diese sind?

4. Wage etwas Neues

Gewohnheit, Routinen, geben uns Sicherheit. Psychologische Studien haben herausgefunden, dass die sich die Mehrheit für das Bekannte, Gewohnte, entscheidet. Gewissermaßen funktioniert unser Gehirn so. Das was es kennt, ist bequem und vertraut. Das heißt, alles was in Dir ein vertrautes „kenne ich“ Gefühl auslöst zieht Dich an bzw. beeinflusst Deine Entscheidungen.

Gleichzeitig machen Routinen betriebsblind und bequem. Und das kann zu Fehlurteilen führen. Stehst du vor der Entscheidung zwischen einer bekannten Marke zu wählen oder einer, die du noch nicht (gut) kennst, dann fällt Deine Wahl sehr wahrscheinlich auf die Bekannte. 
Beispiel: Nur weil du von einer großen Fastfoodkette in den Medien häufiger hörst, als von einem jüngeren SlowFood Startup, heißt das nicht automatisch, dass das Die bekannte die bessere Entscheidung ist. 

Klassische Anzeichen für diese Bequemlichkeit:

  • „Das haben wir schon immer so gemacht“
  • „Das Internet setzt sich nicht durch“
  • „Digitalisierung – brauchen wir nicht“
  • „Das funktioniert in meinem Markt nicht“

Das ist der sicherste Weg sich für die falschen Optionen zu entscheiden. Denn das Schlimmste was Unternehmer tun können, ist stetig an den Gewohnheiten hängen bleiben. Das Leben ist Bewegung. Das bedeutet, wir müssen bereit sein, uns ständig weiter zu entwicklen. Wenn Du es nicht tust, sei Dir klar darüber, dass der Rest der Welt nicht stehen bleibt. 

Der Trick ist, dass Du bewusst Bauch und Kopf, Intuition und Ratio, zusammenbringst. Lass sie zusammen Entscheidungen fällen. Das kannst Du immer wieder üben. 

Willst vorankommen, Deine Ziele erreichen und Dich und Dein Business weiterentwickeln, dann gehe Neue, ungewohnte Wege. Und das regelmäßig. Du musst nicht gleich die Welt aus den Angeln heben. Fange klein an: 

  • Gehe in einem anderen Supermarkt einkaufen.
  • Fahre eine andere Strecke ins Büro oder zu Freunden.
  • Teste ein anderes Restaurant.
  • Unterhalte Dich mit anderen Menschen

Teste regelmäßig etwas Anderes, als das was Du gewohnt bist. Damit übst Du Dich darin, differenzierter und mutiger Entscheidungen zu treffen.

Anja Förster und Petr Kreuz beschreiben es treffend in dem Kapitel „Werden Sie süchtig nach Premieren“ in ihrem Buch „Zündstoff für Andersdenker“

„Jeder Mensch hat die Kraft zur Veränderung. Jeder Mensch kann Neues lernen, Neuland entdecken und sich entwickeln. Füttern Sie diese Kraft mit Premieren!“

Förster, Kreuz (2017), Zündstoff für Andersdenker, S. 40

Noch ein Punkt, dann geht’s zur Strategie für schwere Entscheidungen.

5. Sowohl als auch – Kombiniere das Beste von allem

„Entweder-oder – Denken“ hat zur Folge, dass sich etwas unwiderruflich anfühlt. Entscheide ich mich jetzt, dann gibt es kein Zurück. Das ist nicht so.

Du kannst immer wieder neu entscheiden. 

Gleichzeitig führt die „Sowohl als auch – Haltung“ dazu, dass Du Dich nicht in einer Richtung festdenkst, sondern Du Dir das Beste aus allen Optionen rauspickst. 

Diese 100% Denke, ganz oder gar nicht, hat den Teufel im Detail. 

Oft glauben wir, dass etwas gegensätzlich und damit widersprüchlich ist. Das ist es nicht.  Sobald Du in die „sowohl als auch- Denke“ umschaltest, gelingt es Dir, neue Möglichkeiten zu schaffen. 

Es geht es nicht darum, dass Du es allen Recht machst oder von allem etwas nimmst, damit Du Dich nicht entscheiden musst. Die Versuchung liegt nahe, führt aber schnell dazu, dass Du Dich verzettelst. 

Worum es hier geht ist, dass Du neu kombinierst. Du siehst die Optionen als Teil eines großen Ganzen. Eine wichtige Orientierung für deine Entscheidungen liefern Dir hier Deine Werte. 

Beispiel für Dein Business:

  • Freiheit oder Sicherheit?
  • Vertrauen oder Kontrolle?

Du kannst beides haben. Das Maß ist entscheidend. Wie Du die Optionen mixt, darauf kommt es an.

  • Wieviel Freiheit brauchst Du wann?
  • Wann brauchst Du was für Deine Sicherheit?
  • Wo lässt Du locker und vertraust auf ein gutes Ergebnis?
  • Wann übernimmst Du die Kontrolle?
  • usw.

Die Antworten darauf sind abhängig von der jeweiligen Situation. Es gibt dabei keinen richtigen Weg. Du bestimmst, was für Dich richtig ist.

Basis dessen ist, das du deine Werte definiert hast und sie in der jeweiligen Situation betrachtest. Es gibt dabei nicht DEN richtigen Weg. Du bestimmst, was für Dich richtig ist.

Schwierige Entscheidungen treffen – Eine Anleitung

schwere Entscheidungen treffen

Schritt 1: Vor Deiner Entscheidung definiere Dein Ziel.

Ohne klares Ziel kannst Du keine Entscheidung treffen. Lege Dich auf ein Ziel fest. Wähle hierzu das höchste, wichtigste Ziel.

Achte darauf, dass Dein Ziel, das Ergebnis, konkret ist. Sie SMART-Formel finde ich dazu sehr hilfreich.

clever entscheiden Ziel festlegen

Schritt 2:  Prüfe Deine Verantwortung

Liegt das was Du entscheiden willst auch in Deiner Verantwortung?

Beispiel: Über die Vergangenheit kannst Du genauso grübeln, wie über das Alter. Du kannst darüber aber nicht entscheiden. Beides musst Du akzeptieren lernen

Verantwortung - Entscheidung fällen
  • Option 1: Hast Du bei der Definition Deines Ziels festgestellt, Du eine andere Person für die Entscheidung (mit-)verantwortlich ist? Dann suche einen Weg, dass diese Person die Entscheidung trifft bzw. ihr gemeinsam eine Entscheidung fällt.
  • Option 2: Vielleicht ist es auch so, dass Du nicht entscheiden kannst, weil wichtige Voraussetzungen fehlen. Für die Umsetzung fehlt Dir eine wichtige Technik, das notwendige Wissen oder die Manpower.
  • Option 3: Ebenso kann es sein, dass andere Hürden, wie z.B. ungeklärte Konflikte, Grundsatzentscheidungen, derzeit keine Entscheidung zulassen. In diesem Fall steht eine Entscheidung auf einer anderen Ebene an.

Schritt 3:  Sammle alle nötigen Informationen

Fehlen wichtige Informationen, kannst du keine Entscheidung treffen.

  1. Welche Details und Daten benötigst Du dringend? (Wichtigste Fakten)
  2. Welche Informationen sind nicht ausschlaggebend für die Entscheidung, aber betreffen  spezielle Bedürfnisse von Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, virtuelle Assistenten etc.?
  3. Woher bekommst Du diese Informationen leicht, einfach, schnell, zuverlässig?
  4. Stufe alle gesammelten Punkte in eine Rangfolge
  5. loslegen!

Konzentriere Dich auf die wirklich wichtigen Informationen, bevor Du die Fakten, die Deine Entscheidung abrunden, in den Fokus rückst.

Schritt 4: Lege die Kriterien für Deine Entscheidung fest – Die Checkliste

Als Beispiel hier eine Checkliste, die ich gern nutze. Passe die Kriterien Deinen Bedingungen an.

schwere Entscheidungen treffen Checkliste

Schritt 5: Die Chancen – Risiko – Analyse

Die Chancen – Risiko – Analyse geht ins Detail. Gerade bei schwierigen Entscheidungen nutze ich diese Methode, um Klarheit über die Situation zu gewinnen. 

 Dazu zeichne ich auf Papier diese sechs Boxen: Chancen, Risiken, positive und negative Effekte sowie Vor- und Nachteile. 

schwere Entscheidungen treffen - Analyse

1. Zu jeder Option deiner Entscheidung notierst Du die Chancen sowie mögliche Risiken

  • Was könnte jeweils im schlimmsten und was im besten Fall passieren?
  • Wie wahrscheinlich wird dieser Fall eintreten?
  • Wie viel Risiko kannst Du in Kauf nehmen?
  • Lohnt sich das Risiko für die damit verbundene Chance?

2. Hinterfrage die positiven und die negativen Auswirkungen Deiner Entscheidung.

Dieser Schritt ist wichtig, wenn sich Deine Entscheidung auf andere Personen auswirkt.

  • Kannst Du eine Entscheidung, die sich wirtschaftlich positiv auswirken würde, auch tragen, wenn sie personell, negative, Konsequenzen hätte?
  • Würdest Du die Entscheidung treffen, wenn sie sich auf Deine Kunden, Familie, Geschäftspartner auswirkt?

3. Überlege Dir jetzt: Welche Vor- und Nachteile haben die Alternativen?

Dies tust Du Deinem aktuellen Wissen und den Dir  bekannten Möglichkeiten, Risiken und Konsequenzen.

Es kann durchaus sein, dass Du einige Alternativen schon an diesem Punkt streichst, weil sie nicht realisierbar sind. Vermeide es, betriebsblind oder emotional befangen an die Entscheidung zu gehen. Sprich am besten mit Deiner Mastermind-Gruppe, Geschäftspartner oder anderen Personen, denen Du vertraust, über die Situation.

6. Abwägen und entscheiden

Lasse Deine Liste einen Tag oder ein paar Stunden ruhen. Gerade für schwere Entscheidungen brauchst Du einen klaren Kopf. Bist Du bereit, dann geht es in Finale.

final abwägen und entscheiden
  • Betrachte alle Aspekte, die für eine positive Entscheidung sprechen. Die Chancen, die Vorteile und die positiven Effekte. Du kannst dazu auch Punkte vergeben.
  • Dann ziehst Du von diesem JA die wahrscheinlichen Risiken, gravierenden Nachteile und für Dich schwer tragbaren Effekte ab.
  • Lasse die Gewichtung auf Dich wirken: Überwiegt ein Ja und fühlt es sich gut an, dann go for it. Steht das Nein im Vordergrund, dann ist der Hammer für diese Option gefallen.

Entscheidungen treffen ist auch immer einer Typfrage. Bist Du grundsätzlich bereit ein hohes Risiko für den möglichen Gewinn einzugehen, dann entscheidest Du anders, als jemand, der ein kalkulierbares Risiko bevorzugt und demzufolge eine bescheidenere, aber verlässliche Chance in Kauf nimmt.


Artikel veröffentlicht: 2018
Letzte Aktualiserung: 2020
Quellen: Titelbild: erik eastman auf unsplash.com

Anke Lambrecht, Gründerin von GREIFWERK

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Eine Antwort zu “Wie du leichter schwierige Entscheidungen treffen kannst – eine Anleitung”

  1. Um zu lernen leichter Entscheidungen zu treffen, muss man beginnen sich zu entscheiden. Am Anfang reichen schon kleine Alltagsentscheidungen, um den eigenen Entscheidungsmuskel zu trainieren. Nach und nach wird es so immer leichter auch große und komplizierte Entscheidungen zu treffen. Mein Tipp: Einfach ausprobieren!

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