7 Gründe, warum du als Solounternehmer nicht genug Geld zu verdienst

Anette Weiss
Finanzen sind ein heißes Thema. Viele werden dabei nervös oder sind peinlich berührt, als würde man öffentlich in ihrer Schlüpferschublade stöbern oder sie zu ihren Vorlieben beim Sex interviewen. "Über Geld spricht man nicht." wird in deinem Business zum Problem. Diese Haltung sorgt im worst case für eine Abwärtsspirale, weil du die Finanzen nicht im Griff hast und von deinem Business nicht leben kannst, obwohl du rund und die Uhr dafür kämpfst.

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Mehrere Studien zeigen, dass der Durchschnittsverdienst von Selbstständigen ohne feste Angestellte zwischen 1000€ und 2200€ netto (!) pro Monat liegt. Das ist erschreckend, wenn man bedenkt, welche Fixkosten ein Selbstständiger zu zahlen hat. Die Absicherung und private Vorsorge sind noch nicht eingerechnet. Bewusst präsentiere ich dir hier keine Studienergebnisse, ich möchte, den Hebel an anderer Stelle ansetzen. Dieser Beitrag zielt darauf ab, dein Bewusstsein zu schärfen und deine Haltung zum Geldverdienen zu hinterfragen. Sprechen wir über Geld und Finanzen im Business.

Geld ist ein Ergebnis und keine Tabuzone

Was bewegt jemanden ein eigenes Business zu führen?

Unabhängigkeit, zeitliche Flexibilität oder ein selbstbestimmtes Leben sind häufig Motive. 
Geld verdienen taucht unter den Argumenten oft viel weiter unten auf. Das ist gut auch so, denn Geld allein macht nicht glücklich. Doch Umsatz ist überlebenswichtig für dich und dein Business. Ohne Umsatz kannst du laufende Kosten nicht zahlen und nicht in Entwicklung, Marketing oder Anderes investieren. Du kannst dir auch keinen privaten Lohn auszahlen.

Unabhängigkeit und Liebe zum Business zahlen keine Rechnungen. Stellst du nur deine Leidenschaft in den Mittelpunkt, dann hast du ein Problem: Existenzminimum gepaart mit Leistungsdruck bremsen dich.

Geld ist nicht böse.

Geld ist ein (!) wichtiges Ergebnis deines Handelns und zeigt, wie gesund dein Unternehmen ist.

Geld verdienen und Umsätze generieren ist deine Verantwortung als Selbstständiger

Mit einem eigenen Business trägst du automatisch ein höheres wirtschaftliches Risiko und gleichzeitig mehr Verantwortung.

Ich behaupte, dass die meisten Selbstständigen nutzen ihr unternehmerisches Geschick noch nicht gezielt. In vielen Fällen fehlt eine regelmäßige Erfolgskontrolle: Sie sehen sich ihre Zahlen nicht an und ackern sich kaputt.

Klarheit kann unangenehm sein, ist jedoch wichtig, damit du die richtigen Entscheidungen treffen kannst. Nicht hinsehen, machen kleine Kinder „Seh ich dich nicht, siehst du mich auch nicht“.

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Als Selbstständiger oder Unternehmer ist es deine Verantwortung, dein Unternehmen wirtschaftlich zu führen.
Es ist nicht immer einfach ist, doch das kann man lernen. Du bist nicht nur der Experte, der in seinem Fachgebiet aufgeht und Spaß daran hat. Dein Unternehmen hat mehrere Bereiche, die es verantwortungsbewusst zu pflegen gilt, damit das ganze Unternehmen rentabel ist: Gerade als Solounternehmer hast du mehrere Rollen und Verantwortungsbereiche:

Unternehmer, Controller, Vertriebler, Marketingchef, Kundenbetreuer, Fachkraft/Experte und auch Buchhaltung.

Zitat Kosten vs. Kreativität Philip Rosenthal

Verantwortung übernehmen heißt, genau hinsehen.

Die Zahlen genau betrachten ist wichtig, weil der Umsatz und der Gewinn, den du mit deinem Unternehmen machst, das Ergebnis von komplexen Vorgängen spiegelt. Ein erfolgreiches Unternehmen, zu dem Geld verdienen gehört, ist kein einfachen Ursache-Wirkungs-Gefüge. Sonst könntest du einfach Schritt A gehen und verdienst damit Summe x.

Zeigen deine Zahlen, dass dein Unternehmen entweder

  • Deinen Lebensunterhalt nicht einspielt oder
  • sich nach aktuellem Stand deine unternehmerischen Ziele nicht realisieren lassen,

dann gehe der Sache auf den Grund. 

7 Gründe, warum du als Solounternehmer nicht genug Geld verdienst

Theoretisch steht alles im Businessplan. Da müsste es doch laufen. Das ist das Problem mit klassischen Businessplänen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das Umsatzflauten mehr bewirken als eine schlaflose Nacht. Sie können dazu führen, dass du anfängst an dir und deinem Business zu zweifeln. In der Kalkulation sehen die Zahlen noch harmlos aus. In einem Angebot oder auf einer Rechnung können plötzlich andere Emotionen mitspielen. Deshalb beginnt Geld verdienen und deine Preiskalkulation fernab vom Taschenrechner.

Warum nicht genug Geld in der Kasse ist oder bleibt, dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Aus meiner Erfahrung spielen oft folgende Aspekte eine Rolle, die noch fern von der BWL Seite sind:

  1. Die „Spatz in der Hand und Taube auf dem Dach- Falle“ der niedrigen Preise.
    Aus Angst, dass der Kunde nicht kauft, verkaufst du deine Angebote zu günstig. Lieber wenig als keinen Umsatz.
  2. Fehlendes Bewusstsein für die Vorteile und Stärken des eigenen Angebotes.
    Dadurch schwächt sich deine Überzeugung, die du im Marketing und Vertrieb brauchst, um dein Angebot vom Wettbewerb abzuheben.
  3. Geringe Wertschätzung der eigenen Leistung.
    Das beginnt damit, wenn du z.B. die Zeit, die du in die Erstellung von Angeboten oder Produkten investierst, nicht einkalkulierst. Typische Argumente sind: „Hab ich eben mal schnell gemacht.“ oder „Das geht mir doch leicht von der Hand. Dafür berechne ich nichts.“
  4. Fehlende oder unzureichende Struktur in Routineprozessen
    Dadurch arbeitest du doppelt und/oder bestimmte Tätigkeiten sind nicht zielführend. Dabei geht dir wertvolle Zeit verloren, die du an anderer Stelle ins Business investieren kannst.
  5. Die Leidenschafts-Falle
    „Ich mache das aus Überzeugung, nicht des Geldes wegen.“ Es ist wichtig, wenn du überzeugt von dem bist, was du tust. Das erleichtert dir, Kunden zu gewinnen. Macht dein Unternehmen nicht genug Umsatz oder bleibt davon nicht viel übrig, dann ist es ein Hobby, kein Unternehmen.
  6. Unrealistische Planung
    Das ist einer der Top-Zeitfresser. Ein realistischer Plan ist wichtig, um deine eigene Zeit richtig zu nutzen und gleichzeitig dadurch die Finanzen gut zu kalkulieren. Bsp.: Du bietest deinem Kunden im Angebot X eine Leistung an, für die du 5 Stunden einplanst. Dann brauchst du letztlich jedoch 8 Stunden. Damit machst du 3 Stunden minus, die sich auch in der Kasse bemerkbar machen.
  7. Mehr operative als strategische Arbeit
    Mitarbeiter einstellen, virtuelle Assistenzen beschäftigen, Aufgaben auslagern oder Prozesse optimieren oder automatisieren, sind Maßnahmen, die dir dabei helfen den Umsatz zu steigern und den Gewinn zu erhöhen. Das ist Arbeit AM Business. Nimmst du dir dafür Zeit, wird sich das mehrfach auszahlen.

Zahlen lügen nicht – Anette Weiß im Interview

Anette Weiß ist Finanzcoach für persönliches und finanzielles Wachstum. Sie zeigt ihren Kunden wie sie Geldrechnen, Verträge lesen und verstehen, Depots und Vermögen aufbauen und ökonomische Zusammenhänge erkennen. Als frühere Bankerin ist sie Expertin für nackte Zahlen und genau die Richtige, um das Thema Geld verdienen von einer anderen Seite zu beleuchten.

In dem Interview spreche ich mit Anette Weiß über folgende Punkte:

  1. Was bedeuten sinnvolle Angebots- & Produktpreise für das eigene Business konkret? Welche Hebelwirkung siehst du, abgesehen von einem guten Polster auf dem Konto?
  2. Was ist das größte Hindernis, wirtschaftlich sinnvolle Preise zu kalkulieren?
  3. Wie geht man mit der Angst um, mit den kalkulierten Preisen rauszugehen?
  4. Kreisen die Gedanken nur ums Geld, kommt der Kunde zu kurz. Wie wirkt sich das aus?
  5. Was bedeuten für dich in diesem Zusammenhang unvergleichliche Angebote?
  6. Wie bist du dazu gekommen, das zu tun, was du heute tust?
  7. Was sind deine Stärken?
  8. Wer oder was inspiriert dich?
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Über Anke Lambrecht

Moin, ich bin Anke, die Inhaberin von GREIFWERK.
Solopreneure und Inhaber kleiner Unternehmen, unterstütze ich dabei, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, sich strategisch am Markt zu positionieren.

Bei GREIFWERK bekommen sie Werkzeuge, die sie befähigen, ihr Unternehmen selbstbestimmt zu führen und mehr Zeit für das Wesentliche zu gewinnen.

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