Willst Du als Unternehmer Dein Business erfolgreich führen, dann brauchst Du das richtige Mindset. Das ist die weit verbreitete Behauptung. Doch was ist dieses Mindset wirklich? Welches Mindset brauchst Du als Unternehmer, um erfolgreich zu sein? Wie kannst Du Dein Mindset verändern?
Runzelst Du schon die Stirn? “Mindset – bloß nicht dieses rosarote Glaubenssatz Gerede”
Schenke mir einen Vertrauensvorschuss. Das Mindset ist mehr als “Du musst nur fest daran glauben!” Lass uns genauer hinsehen, was dahinter steckt und warum es für Dich und Dein Unternehmen bedeutend ist.
Mindset – was ist das?
Das Mindset definiert das grundlegende Denken, die Haltung und die Einstellungen eines Menschen. Das Mindset von mehreren Menschen, wie etwa in einem Team oder einem Unternehmen, bezeichnet man als der Kultur in dem jeweiligen System. Das Mindset des Einzelnen oder die Kultur eines Systems wird nicht einfach definiert und in einer Image-Broschüre oder einem Leitbild festgelegt. Beides bezieht sich konkret auf die gelebten Haltungen und Denkmuster.
Kommen wir zurück zu Dir.
Auf den Kern reduziert beschreibt Mindset also, Deine persönlichen Grundüberzeugungen und Glaubenssätze. Dazu gehören zum Beispiel
- Deine Vorstellung von einem erfolgreichen Business,
- Deine Ansichten zu guten Projekten und Beziehungen
- sowie Dein Bild von dem “was richtig ist”.
Wie entwickelt sich das Mindset?
Das Bild, welches Du von der Welt hast, hat sich von Kindheitstagen an geprägt. Am Anfang sind es die Eltern die Dich mit ihren Erfahrungen und Erziehungsabsichten schützen wollten. Später dann die Erzieher und Lehrer. Du lernst durch viele Erfahrungen was gut ist und funktioniert und was weniger gut ist und nicht funktioniert. Irgendwann beginnst Du allein Deine Erfahrungen in die Kategorien „Will ich noch mehr davon.“ , “ Ist ganz okay.“ oder “Tut weh, möchte ich nicht mehr“ einzuordnen.
Es ist völlig normal, Deinen Alltag und Dein Business durch diese Brille zu sehen. Dabei ist es nützlich, sich klar zu machen, dass das eigene Weltbild nicht das einzig richtige ist. Du merkst es daran, dass ein innerer Kritiker aufmüpfig wird. Zum Beispiel in diesen Situationen:
- Jemand gibt eine Theorie zum Besten, die gar nicht zu Deiner Überzeugung passt.
- Ein Anderer wirft eine Idee in den Raum, die Dir völlig absurd erscheint.
- Ein Bekannter schildert eine Situation, die Du ganz anders wahrgenommen hast.
Dabei stellt sich nicht die Frage, ob ein Mindset richtig oder falsch ist, sondern ob es Dich in der Situation weiterbringt.
Warum ist das Mindset für deinen Erfolg wichtig?
Damit Du erfolgreich bist, brauchst Du also nur Deine Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen und Dein Mindset, entsprechend auf Deinen Erfolg trainieren?
Was bedeutet diese platte Aussage?
Deine Einstellung beeinflusst Dein Handeln.
Mindset bezieht sich per Definition auf Gedanken, ist aber direkt mit Gefühlen verbunden. Dein Denken löst Gefühle aus. Diese bestimmen, wie Du Dich verhältst und damit, ob Dein Verhalten das jeweils erwünschte Ergebnis bewirkt.
Ein Beispiel: Ist Deine Überzeugung darauf ausgerichtet, was alles schief gehen kann und das Dir ohnehin immer Steine in den Weg gelegt werden, dann sind damit Gefühle wie Angst, oder Überforderung und Zweifel verbunden. Dadurch wird sich Dein Verhalten auf alle möglichen Risiken fokussieren. Mit dieser Grundannahme steuerst Dich auf den Misserfolg zu. Du siehst nicht die Möglichkeiten und Chancen, die Dir zu Lösungen und damit zu Deinem Erfolg verhelfen, sondern Probleme und Hürden.
Du wirst Dich anders verhalten, wenn Du stattdessen glaubst, dass Erfolg nicht geradlinig ist und Höhen und Tiefen dazugehören. Bist Du überzeugt davon, dass es Einsatz und Entschlossenheit braucht und Du mit der richtigen Portion Mut und Rückenstärkung Deine Ziele erreichen kannst, dann wirst Du andere Möglichkeiten ergreifen und entsprechende Entscheidungen treffen.
Spürst Du den Unterschied?
Das erste Mindset bringt Dich in einen harten, kräftezehrenden Kampf. Wahrscheinlich wirst Du Vermeidungstaktiken verfolgen. Das zweite Mindset basiert auf einer festen Überzeugung, dass Deine Ideen und damit Dein Business erfolgreich sein wird. Du gehst Deinen Weg mit einem klaren Bewusstsein für Deine Fähigkeiten und Stärken.
Henry Ford fasst das wunderbar zusammen:
“Ob du denkst, du kannst es, oder ob du denkst, du kannst es nicht, du wirst in beiden Fällen recht behalten.”
Verlasse deine Komfortzone!
Es spukt vor Aufrufen, die Komfortzone verlassen zu müssen. Im Grundansatz ist das richtig. Praktisch ist das nicht einfach mit einem Fingerschnipp getan.
Komfortzone verlassen heißt auch, dass Du Dein Weltbild in Frage stellst. Damit rüttelst Du an den eigenen Grundüberzeugung. An diese kommst Du nicht einfach so heran. Das ist ein Prozess, in dem Du hinterfragst und beobachtest.
Die Komfortzone ist Dein gewohntes Denken und Handeln. In der Komfortzone ist es vertraut und bequem. Das ist keineswegs negativ. Hier fühlst Du Dich sicher. Du weißt, was Du wie tun oder lassen kannst, um Dich ohne großes Risiko zu bewegen. Das ist grundsätzlich gut. Die Komfortzone schützt Dich auch vor Schmerz und Fehlentscheidungen. Deine gedankliche Komfortzone spiegelt Deine aktuelle Überzeugung, Dein Mindset.
Es ist so, als wenn Du nachts, ohne das Licht anzuschalten, durch deine Wohnung gehst und dabei weder gegen Türrahmen noch Möbel stößt. Du bewegst Dich intuitiv und weißt wo etwas steht. Bist Du gerade frisch eingezogen, dann wird der nächtliche Weg zur Toilette schon mal abenteuerlich. Du bewegst Dich außerhalb Deiner Komfortzone und rammelst mit dem kleinen Zeh gehen die Kommode im Flur.
Komfortzone verlassen ist unbequem, deshalb tun es so wenige.
Drei Ansätze, die mir dabei helfen sind:
- Glaube nicht alles, was Du denkst.
- Nimm nicht alles hin, sondern hinterfrage kritisch.
- Denke in „Sowohl als auch“ anstatt in „Entweder oder“
Wann ist es sinnvoll die Komfortzone zu verlassen?
Deine Komfortzone ermöglicht es Dir täglich, ohne großes Grübeln, zu agieren. Du spulst Dein typisches Verhalten ab. Du bewertest Situationen und sortierst diese in Schubladen, ohne viel Kraft zu vergeuden. Das spart außerdem Zeit, weil Du keine langwierigen Entscheidungsprozesse durchläufst.
Diese Routine in Deiner Komfortzone ist nicht nützlich, wenn Du wachsen willst, persönlich oder mit Deinem Business.
Angenommen, Du willst Deine Expertenposition stärken, in dem Du Dich besser durch Vorträge präsentierst.
Dazu möchtest Du Deine Fähigkeiten weiterentwickeln, vor Menschen zu sprechen, um Deine Zielgruppe persönlich zu erreichen. Deine Erinnerung an Vorträge in der Vergangenheit sind negativ: Nervös hast Du bisher Deine Inhalte vor dem Publikum gestammelt. Du bist sogar mal völlig aus dem Konzept gekommen und konntest nur zögerlich auf Rückfragen reagieren. Diese Blöße wolltest Du Dir nicht mehr geben. Für Dein Marketing ist das Sprechen vor Menschen wichtig geworden. Also soll sich das ändern.
Dazu betrittst Du neues Land; ungewohntes Terrain. Dort kennst Du Dich kaum aus. Du hast noch keine Routine im Sprechen vor Publikum. Den Vortrag vorzubereiten ist kein Problem. Bei dem Gedanken daran, vor einem Publikum sprechen, deren Blicken ausgeliefert zu sein und dabei das Risiko eingehen, kritisiert zu werden, das lässt sich zögern. Dabei gerät Deine bisherige Überzeugung, Dein Bild von Dir selbst, ins Wanken. Kritik ist unangenehm: Was ist, wenn Du einen Blackout hast? Das ist peinlich. Auf der anderen Seite kannst Du durch die Vorträge Deine Botschaft gut positionieren und Deine Zielgruppe erreichen.
Außerhalb der Komfortzone kann es richtig unbequem sein.
Viele Unternehmer stehen sich selbst im Weg. Entwicklung und Wachstum beginnen bei Deinem Mindset. Deine Komfortzone zu verlassen heißt also, Du lernst und entwickelst Dich.
Wie kannst du dein Mindset entwickeln?
Die kurze Antwort: Mache neue Erfahrungen und habe ein richtig gutes Motiv.
Die Erklärung dazu:
Neue Erfahrungen prägen andere Überzeugungen.
Dein Mindset wurde aus vergangenen Erfahrungen geprägt. Die waren sicher nützlich. Bis heute.
Komfort heißt auch bequem. Wenn Dich diese Bequemlichkeit daran hindert Deine Ziele zu erreichen, dann sind wir uns einig, dass Dein Mindset in diesem Fall nicht zielführend ist. Es ist wie ein Seil an Deinem Bein. Es hält Dich auf.
Mit Bequemlichkeit meine nicht faul zu sein, sondern die eigene (begrenzende) Überzeugung ungefragt hinzunehmen. Deshalb probiere immer wieder etwas Neues und gehe ungewohnte Wege. Dadurch kannst Du neue Erfahrungen sammeln. Hinterfrage dabei Deine Überzeugungen und Glaubenssätze. Stimmen diese noch?
Beispiele:
- Du fährst täglich den gleichen Weg zur Arbeit, weil dies damals der schnellste Weg war?
- Du nutzt das gleiche Planungstool für Deine Projekte, weil Du das früher so gelernt hast. Gibt es heute eines, dass besser ist?
- Du wagst Dich nicht an ein anderes Geschäftsmodell heran, weil Dir damals gesagt wurde, dass Business so nicht funktioniert. Ist das wirklich so?
- Du glaubst, das Vorträge nichts für Dich sind, weil Du im Studium nicht gut darin warst. Was ändert sich aber, wenn Du über Dein Lieblingsthema auf Deine Art sprechen würdest?
- Als Unternehmer arbeitest Du Montag bis Freitag, 9to5. Du würdest es gern anders machen, bist aber noch der Meinung, dass die Arbeitswelt so funktioniert. Schließlich hast Du das als Angestellte/r 20 Jahre auch so gemacht. Wer sagt, dass das so sein muss?
Habe ein richtig gutes Motiv.
Die eigene Überzeugung auf den Kopf zu stellen, das schafft Verwirrung. Um die Komfortzone zu verlassen, brauchst Du einen guten Ansporn.
Diese Motivation liefern Dir Deine Ziele. Das sollten sie in jedem Fall. Hast Du Deine Ziele gut gewählt, dann weißt Du warum Du Dich dafür einsetzt und sie spornen Dich an. Sie sind sexy, attraktiv und ziehen Dich an wie ein Magnet.
Ganz oben steht Deine Business – Vision. Das große Bild, Dein langfristiges Ziel, wo und wofür Du mit Deinem Unternehmen stehen willst.
Das bedeutet auch, dass Du eine positive Vorstellung hast, wie Dein Unternehmen sein soll, wie Dein Alltag, Dein Leben aussehen soll, mit wem Du wie arbeiten möchtest usw.
Um dies zu erreichen, gehst Du mehrere kleinere Ziele. Diese Etappen sind Streckenabschnitte auf dem Weg zur Vision.
Weil du es schon immer so gemacht hast, muss es nicht richtig sein.
Die Überzeugungen, die früher richtig bzw. nützlich waren, müssen heute nicht mehr stimmen. Lasse mich das abschließend mit einer kleinen Geschichte verdeutlichen:
Der kleine Zirkuselefant
In einem Wanderzirkus kommt ein Elefantenbaby zur Welt. Niemand im Zirkus hat Zeit sich ständig um das Tier zu kümmern und aufzupassen, dass es nicht fortläuft. Deshalb macht der Wärter das, was er in solchen Situationen schon immer gemacht hat – er rammt einen Pflock in die Erde, bindet ein Seil daran fest, befestigt das andere Ende des Seiles am Hinterbein des Tieres und gibt ihm auf diese Art und Weise einen eingeschränkten Bewegungsfreiraum, während er gleichzeitig verhindert, dass das Tier fortläuft.
Der kleine Elefant beginnt nun, das Terrain zu sondieren und erobert seine neue Welt, indem er in alle Himmelsrichtungen so weit geht, wie es das Seil zulässt. Auf diese Art und Weise entsteht ein runder, durch die Länge des Seiles vorgegebener Kreis.
Nach einer Weile hat unser kleiner Elefant alles entdeckt, was es innerhalb dieses Kreises zu entdecken gibt. Er macht die Erfahrung, dass es ihm hier gut geht und jeder Versuch, den Kreis zu verlassen schmerzhaft ist, da das Seil an seinem Bein zerrt. Er beschränkt sich also auf “seine Reich”, in dem er sich gut auskennt und dessen Grenze bald durch einen fest getretenen Kreis gekennzeichnet ist.
Nun geht die Zeit ins Land und unser kleiner Elefant wird größer und kräftiger. Irgendwann könnte er den Pflock mühelos aus der Erde ziehen, doch in der Zwischenzeit ist etwas geschehen – der Elefant hat “gelernt”. Er hat gelernt, dass es keinen Sinn macht, an diesem Pflock zu ziehen, dass der Versuch “seinen” Kreis zu verlassen, schmerzhaft ist. Er richtet sich in seiner Komfortzone behaglich ein und die Welt “da draußen” scheint für ihn nicht mehr erreichbar.
Quelle: unbekannt
Wo sind deine Grenzen?
Sind sind diese Grenzen wirklich unüberwindbar?
Existieren Deine Grenzen, weil Du daran glaubst?
Letzte Aktualisierung: November 2019
Quellen: Titelfoto: vincenzo di giorgi Jiyo auf unsplash.com