Voller Tatendrang werden am Ende des Jahres Ziele formuliert. Mitte Januar lässt der erste Motivationsschub schon nach. Anfang Februar hoffen viele, dass sich niemand mehr an das Vorhaben erinnert. Im Hintergrund treibt das schlechte Gewissen Unfug und Unzufriedenheit keimt auf.
Ähnlich ist es im Business: Wir müssten mal… Ich wollte noch…
Viele Vorhaben sind lose Willensbekundungen oder reine Lippenbekenntnisse, denen keine Taten folgen.
Ohne Antrieb geht nichts: Von der Vision zum Ziel
Warum Ziele setzen gerade im Business wichtig ist, ist klar oder?
„Wer nicht weiß wo er hin will, darf sich nicht wundern wenn er woanders ankommt.“
Mark Twain
Nun wissen Sie und ich, dass Ziele unterschiedliche Dimensionen haben können. Es gibt kurzfristige, mittel- und langfristige Ziele. Oft überraschen mich noch Aussagen wie: „Ich setze mir keine Ziele.“ oder „Ziele setzen, dass engt mich ein.“ Es ist nicht Sinn der Sache, jede Minute zu verplanen. Dennoch brauchen wir eine Orientierung. Ziele geben Ihnen genau diese Orientierung.
Über allem, was Sie täglich tun, steht etwas sehr Entscheidendes. Ihre Vision.
Für viele Selbstständige hat das Wort Vision noch etwas Verspieltes oder gar Albernes. Dann nennen Sie es stattdessen Ihr Grundmotiv, Ihr übergeordnetes Ziel oder Ihren Antrieb.
Die Vision Ihres Unternehmens beschreibt den sinnvollen Beitrag, den dieses für die Welt leistet. Eine Vision beschreibt also den Idealzustand den Sie erreichen wollen. Damit ist klar, dass Ihre Vision langfristig ausgerichtet ist. Eine Vision ist noch lange kein greifbares Ziel.
Eine Vision ist wie ein Leuchtturm. Sie können sich auch im dichten Nebel orientieren.
Fehlt dieses übergeordnete Ziel, dann kann es schwierig werden, das Jahr, ein Quartal, den Monat bis hin zum Tag, sinnvoll zu planen.
Ziele sind Ihr Routenplaner, um die Vision zu verwirklichen
Die Vision, als etwas Großen, muss für den Alltag greifbar gemacht werden.
Brechen Sie die Vision nicht auf einzelne Ziele herunter, dann ist einfach nicht klar was, wann und wie zu tun ist. Dadurch wird häufig der zweite Schritt wird vor dem ersten gemacht. Am Ende sind Sie unzufrieden, weil Sie nicht das erreicht haben, was Sie erreichen wollten.
Ziele sind Ihr Routenplaner:
- Wie verwirklichen Sie Schritt für Schritt Ihre Vision?
- Welche Zwischenstopps (Meilensteine) gibt es (kurz-, mittel und langfristig)?
Ziele erreichen durch Klarheit, Fokus und Rückenstärkung
Nachdem Sie Ihre Meilensteine definiert haben, können Sie auf der operativen Ebene weiter ins Detail gehen. Für das Quartal, den Monat bis hin zur Woche. Im Grunde genommen ist jeder Punkt auf Ihrer ToDo-Liste ein Ziel. Eben ein Tagesziel.
Ziele geben Ihnen Struktur und schaffen Sie Verbindlichkeit.
- Sie können Ihren Erfolg besser kontrollieren.
- Sie setzen klar Prioritäten.
- Sie sind zufriedener mit sich und Ihrer Leistung.
Ein klar formuliertes Ziel hilft Ihnen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Genau hier schleichen sich oft Fehler ein.
Welcher dieser 8 Fehler hindert Sie daran, Ihre Ziele zu erreichen?
1. Ihr Ziel ist negativ formuliert
Anstatt zu definieren was Sie sein soll, beschreiben Sie was Sie nicht sein soll. z.B. „Ich möchte mich nicht mehr so wenig Umsatz machen. “ oder „Ich möchte nicht mehr so viel arbeiten.“
Dadurch irren Sie umher und wissen nicht in welche Richtung es geht. Sie haben keine klare Vorstellung davon, was Sie wollen.
Mit der negativen Formulierung kann Ihr Gehirn wenig anfangen. Das Wörtchen „NICHT“ registriert es nicht. -> „Denken Sie jetzt nicht an einen rosa Elefanten.“ 🙂
(Wie Sie Ihr persönliches Ziel in 6 Schritten formulieren, erfahren Sie in diesem Artikel.)
2. Ihr Ziel ist nicht messbar
Haben Sie ein Ziel formuliert oder eine Absichtserklärung beschrieben?
Welche Formulierung hat mehr Power? Vergleichen Sie selbst: „Ich verkaufe mehr Produkte.“ oder „Bis Juli steigt der Verkauf von Produkt x um 10%“
Mehr? Wie lässt sich mehr messen? Mehr als vor 5 Jahren? Mehr als letzte Woche?
3. Ihr Nutzen, das Motiv, fehlt
Geld ist vorrangig ein Motiv. Doch das hält nicht lange an.
Wundern Sie sich warum Ihre Motivation schnell im Keller ist?
In Motivation steckt das Wort Motiv. Was ist Ihr Motiv?
- Warum wollen Sie das Ziel erreichen?
- Welchen Nutzen hat es?
Diese Antworten brauchen Sie, wenn es mal knifflig wird. Weitere Tipps zur Motivation finden Sie hier.
4. Sie verfolgen das Ziel eines anderen
Setzen Sie sich das Ziel, weil Sie es wollen oder weil Sie es sollten?
Die Medien oder sonst ein Hype sorgen bewusst oder unbewusst dafür, dass viele sich fremde Ziele zu ihren eigenen machen. Zielkonflikte sind hier vorprogrammiert.
- Stellen Sie ein Projekt auf die Beine, weil andere mit der Idee scheinbar gutes Geld machen?
- Folgen Sie einem Trend, weil es alle tun?
Entspricht das Ziel nicht Ihren Vorstellungen, dann werden Sie damit nicht glücklich.
Hören Sie tief in sich hinein:
- Wollen Sie dieses Ziel wirklich angegeben?
- Sind Sie bereit dafür das Nötige in Angriff zu nehmen?
5. Sie wollen die Welt aus den Angeln heben
Gerade im ersten Motivationsschub sind die meisten bereit, alles zu geben. Doch im täglichen Tun kann es schwierig werden. Alles auf einmal in Bewegung zu setzen, überfordert schnell. Konzentrieren sich dann auf kleinere Häppchen. Vielleicht ist Ihr Ziel noch zu groß formuliert. Brechen Sie es weiter runter.
6. Sie verlieren den roten Faden
Mit einer klaren Strategie wissen Sie was zu tun ist. Damit Sie den Plan auch umsetzen brauchen Sie einen klaren Fokus und Disziplin. Punkt. Schaffen Sie sich eine Struktur mit der Sie gut arbeiten können. Sorgen Sie dafür, dass es Ihnen leicht fällt, sich täglich auf das zu fokussieren, was wichtig ist. Auch Zweifel oder Ungeduld lenken Sie unnötig ab. Bleiben Sie auf Kurs. Räumen Sie Zweifel aus dem Weg, in dem Sie sich Ihre Erfolge vor Augen halten. Dabei hilft es Ihnen, wenn Sie Ihre Ziele messen können. Damit Sie nicht ungeduldig den Plan über Bord werfen, machen Sie sich bewusst was Sie bereits alles in Bewegung gesetzt haben, um Ihre Ziele zu erreichen.
7. Sie sind unflexibel
„Ich brauche keinen Plan B. Ich ziehe es einfach durch.“ Entschlossenheit in allen Ehren, doch nicht alles verläuft wie geplant.
Dafür ist der Plan B gedacht. Das heißt nicht, dass Sie gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es holprig wird. Im Gegenteil! Sie suchen sich eine Ausweichstrecke. Sie umfahren den Stau oder die nehmen die Umleitung, wenn etwas Unvorhergesehenes eintritt.
Versteifen Sie sich nicht auf Ihren Plan. Damit riskieren Sie in den Jammermodus zu verfallen. Das lähmt unnötig. Bleiben Sie offen für alternative Wege. Suchen Sie nach Lösungen.
8. Sie sind ein Einzelkämpfer
„Ich muss alles allein schaffen. Ich brauche keine Hilfe.“ Alles im Alleingang zu erledigen, ist wenig zielführend. Diese Haltung kostet Sie Kraft und Zeit. Sie können und müssen nicht alles wissen. Außerdem können Sie nicht alles können 🙂 Es gibt sicher einige Aufgaben, die Sie auslagern oder delegieren können. Dadurch können Sie sich leichter auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. Welche Aufgaben sind das?
Gestalten Sie sich zudem ein gutes Netzwerk. Dieses Netzwerk gibt Ihnen Rückenstärkung. Wer steht hinter Ihnen, wenn es holprig wird?